Gewalt gegen Helfer wird untersucht
Fragebogen für Polizei und Rettungskräfte soll Grundlage für Gegenmaßnahmen sein
Erfurt. Übergriffe auf Feuerwehrleute und Angehörige von Rettungsdiensten sollen im Auftrag der Landesregierung näher untersucht werden. Eine Arbeitsgruppe des Landespräventionsrats erstelle dazu gegenwärtig einen Fragebogen, sagte der Leiter der Geschäftsstelle des Rates, Thomas Ley.
„Es ist immer die Rede von Gewalt, aber das ist so ein unbestimmter Begriff, der näher bestimmt werden muss.“Deshalb sollten Angehörige von Feuerwehren oder Rettungsdiensten schildern, aus welchen Anlässen sie angegriffen worden waren, in welchen Situationen das geschah und wie der Angriff aussah. Der Fragebogen soll in einigen Wochen verschickt werden. Nur, wenn klar sei, welchen Arten von Übergriffen sich Helfer in welchen Situationen ausgesetzt sehen, ließen sich Strategien entwickeln, wie sie damit umgehen oder wie die Angriffe möglicherweise verhindert werden könnten.
In den nächsten Tagen soll sich eine weitere Arbeitsgruppe des Rates konstituieren. Diese werde sich mit Sicherheit im städtischen Raum befassen. Dabei gehe es etwa um Vorschläge für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt, sowie um Faktoren, die das Sicherheitsgefühl von Menschen beeinflussten. Grundsätzlich soll der Landespräventionsrat auch dabei helfen, Präventionsangebote besser miteinander zu vernetzen.
Der Landespräventionsrat war Ende 2018 unter Federführung des Thüringer Innenministeriums gegründet worden – unter anderem, nachdem sich Berichte über Gewalttaten gegenüber Helfern gehäuft hatten. Im Beirat sitzen neben Staatssekretären verschiedener Ministerien auch die Geschäftsführer des Landkreistages sowie des Gemeinde- und Städtebundes. (dpa)