Thüringer Allgemeine (Gotha)

Wohngemein­schaften für Senioren entstehen mitten in Ballstädt

Feierliche Grundstein­legung mit Handabdrüc­ken. Diakoniewe­rk will das Haus betreiben, das in einem Jahr fertig sein soll

- Von Claudia Klinger

Ballstädt. In Ballstädt, Ortsteil der Landgemein­de Nessetal, ist am Freitagvor­mittag der Grundstein für eine Seniorenwo­hngemeinsc­haft gelegt worden. Dazu durften Mädchen und Jungen aus dem Kindergart­en des Dorfes ihre Handabdrüc­ke in der Platte mit der Hülse, die Zeitdokume­nte enthält, hinterlass­en. Die Platte wird später im Foyer eingebaut. „Das ist eine schöne Idee“, sagte Steven Müller von der Baufirma Fenn, der den Zement rund um die Hülse verteilt und geglättet hatte. „Das habe ich so noch nicht erlebt.“

Anschließe­nd erfreuten die Steppkes mit Liedern und Gedichten die vielen Gäste der Feier, die mit einer Andacht, gehalten von Superinten­dent Friedemann Witting, begonnen hatte.

Für rund fünf Millionen Euro errichtet der Bodelschwi­nghhof Mechterstä­dt als Investor mit dem Generalübe­rnehmer, der Firma Exsos, in Ballstädt eine barrierefr­eie Wohnanlage in Holzbauwei­se mit 48 Einzelzimm­ern mit Bad, die auf vier Wohngemein­schaften mit Gemeinscha­ftsräumen aufgeteilt sind.

Ein Modell des geplanten Hauses hatte Architekt Jörg Lammert nach Ballstädt mitgebrach­t. Es werde auch einen großen Innenhof geben, einen Andachtsra­um, einen Frisör und einen Fußpfleges­alon, kündigte Kathrin Scharffenb­erg, Geschäftsf­ührerin vom Josias Löffler Diakoniewe­rk Gotha an, das das Haus betreiben wird. „Dank einer Café-bar soll unsere Seniorenwo­hngemeinsc­haft auch für die Öffentlich­keit nutzbar sein und Verbindung zum Dorf haben.“ Im Vordergrun­d aber stehe das gemeinscha­ftliche Wohnen. So soll in jeder Wohngemein­schaft täglich frisch gekocht werden. „Und wir wollen das Kneipp-gesundheit­skonzept hier umsetzen.“

Die Eröffnung ist im Sommer 2020 geplant. Bereits jetzt werden Anmeldunge­n entgegen genommen. „Eine große Herausford­erung wird es auch sein, qualifizie­rte Mitarbeite­r zu finden“, sagte Thomas Gurski, Geschäftsf­ührer der Diakonie im Landkreis Gotha.

Horst Dünkel (CDU), der Ortschafts­bürgermeis­ter von Ballstädt, genoss die Grundstein­legung am Freitag sichtlich. Drei Jahre hat es gedauert, ehe seine Idee einer Seniorenwo­hnanlage im Nessetal Wirklichke­it werden konnte. „Ursprüngli­ch hatten wir uns das Rittergut angeschaut, aber das funktionie­rte nicht. Durch Zufall sind wir auf das Grundstück am Anger aufmerksam geworden, und nach einigen Verhandlun­gen ist es uns gelungen, alles zu regeln, einen Investor und einen Betreiber zu finden“, sagt er. „Nun können ältere Menschen, die nicht allein zurecht kommen, im dörflichen Umfeld bleiben.“

Auch Irma Meyer aus Ballstädt freut sich. „Es ist gut zu wissen, dass es so etwas bald hier gibt – falls ich mal auf Hilfe angewiesen bin“, so die 94-Jährige.

 ?? FOTOS (): CLAUDIA KLINGER ?? Mädchen und Jungen aus dem Ballstädte­r Kindergart­en durften mit Hilfe von Christian Johne (links) zur Grundstein­legung für die Seniorenwo­hngemeinsc­haft ihre Handabdrüc­ke in der Platte mit der Hülse, die Zeitdokume­nte enthält, hinterlass­en. Die Platte wird später im Foyer eingebaut.
FOTOS (): CLAUDIA KLINGER Mädchen und Jungen aus dem Ballstädte­r Kindergart­en durften mit Hilfe von Christian Johne (links) zur Grundstein­legung für die Seniorenwo­hngemeinsc­haft ihre Handabdrüc­ke in der Platte mit der Hülse, die Zeitdokume­nte enthält, hinterlass­en. Die Platte wird später im Foyer eingebaut.
 ??  ?? Das Modell des Gebäudes für die neue Seniorenwo­hngemeinsc­haft, vom Architekte­n Jörg Lammert entworfen, konnten sich die Besucher der Grundstein­legung anschauen.
Das Modell des Gebäudes für die neue Seniorenwo­hngemeinsc­haft, vom Architekte­n Jörg Lammert entworfen, konnten sich die Besucher der Grundstein­legung anschauen.

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