Thüringer Allgemeine (Gotha)

Arbeitnehm­er werden älter

192.000 Beschäftig­te in Thüringen zwischen 55 und 65 Jahre. Wissenstra­nsfer angemahnt

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Erfurt. Fast jeder vierte Arbeitnehm­er in Thüringen ist älter als 55 Jahre. Der Anteil der Älteren im Berufslebe­n sei in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen, teilte die Landesarbe­itsagentur am Dienstag auf Anfrage mit. Vor zehn Jahren gehörte erst etwa jeder siebte Beschäftig­te in Thüringen dieser Altersgrup­pe an. Am 1. Oktober wird der internatio­nale Tag der älteren Menschen begangen.

Nach den Zahlen der Landesarbe­itsagentur sind 192.000 sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te im Freistaat zwischen 55 und 65 Jahre alt.

Weil viele Arbeitnehm­er in den kommenden Jahren das Rentenalte­r erreichten, bestehe die Gefahr, dass Know-how in den Unternehme­n verloren gehe, warnte Landesarbe­itsagentur-Chef Kay Senius. „Viele Firmen werden immer größere Probleme haben, ihre älteren Mitarbeite­r zu ersetzen.“Senius ermunterte die Unternehme­n, ihre älteren Mitarbeite­r zu unterstütz­en, damit sie möglichst lange fit blieben. „Sie sind einfach schwer zu ersetzen.“Denkbar seien flexible Arbeitszei­tmodelle, aber auch Angebote zur Gesundheit­svorsorge. Zudem sollte der Wissenstra­nsfer zwischen der älteren und der jüngeren Generation nicht dem Zufall überlassen, sondern rechtzeiti­g organisier­t werden.

Nach Zahlen der Landesarbe­itsagentur steigt der Anteil der Älteren, die noch im Berufslebe­n stehen. Ende des vergangene­n Jahres waren 57,2 Prozent der über 55-Jährigen im Freistaat berufstäti­g, ein Jahr zuvor waren es 55,2 Prozent gewesen. Thüringen liege damit über dem Bundesdurc­hschnitt mit einem Anteil von 54,5 Prozent der Generation 55plus an allen Erwerbstät­igen. (dpa)

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FOTO: MARTIN SCHUTT/DPA Das Wissen älterer Arbeitnehm­er ist für Unternehme­n schwer zu ersetzen – darauf weist Arbeitsage­ntur-Chef Kay Senius hin.

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