Jahrhundertealte Techniken werden angewendet
Zimmererarbeiten am Westflügel von Schloss Friedenstein beginnen
Gotha. Auf vollen Touren laufen die Sanierungsarbeiten im Dachbereich des Westflügels auf Schloss Friedenstein. Gegenwärtig laufen die Zimmererarbeiten am Dachgebälk. Schrittweise muss die Dachkonstruktion von Nord nach Süd saniert werden. Die Zimmerleute arbeiten sich von Balken zu Balken voran, ersetzen teilweise marodes Tragwerk, die in Folge von Feuchtigkeit und Überlastung instabil geworden sind. Dabei müssen die Handwerker sensibel vorgehen, denn im Vordergrund steht der Erhalt der historischen Substanz.
Wie die Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten bestätigte, werden deshalb die beschädigten Dachbalken nicht komplett ausgetauscht, sondern nur die Schadhaften Teile ersetzt. Im kommenden Jahr sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Die Baumaßnahme ist ein Bestandteil des Teilprojekts der 60Millionen-Euro-Sanierung von Schloss Friedenstein mit dem herzoglichen Park. Finanziert wird das Projekt jeweils zur Hälfte von Bund und Land.
Im ersten Teilprojekt ist die Sanierung des Dachbereiches am Westflügel und der Einbau eines neuen Treppenhauses zum Übergang in den Westturm geplant. Hier soll auch ein barrierefreier Aufzug eingebaut werden.
Bauingenieurin Sabine Jeschke begleitet die Baumaßnahme im Auftrag der Thüringer Stiftung. Regelmäßig beraten Denkmalexperten, Holzspezialisten, Statiker und Handwerker vor Ort über die nächsten Schritte. Dazu gehören nicht nur die Bauarbeiten am Dachstuhl, sondern die Aufmerksamkeit gilt auch den darunter liegenden Prunkräumen. Um sie zu schützen wurden die Stuckdecken kartiert und abgestützt. Kontrollen sorgen dafür, dass Schäden durch die Erschütterungen am Dachstuhl verhindert werden.
Die am Dachstuhl arbeitenden Zimmerleute wenden dabei zur Behebung der Schäden seit Jahrhunderten bewährte Handwerkstechniken an.