Thüringer Allgemeine (Gotha)

Rose fühlt sich in Leipzig zu Hause

Gladbachs Trainer über seine Heimatstad­t, in der er mit den „Fohlen“gewinnen will

- Von Nils Balke

Mönchengla­dbach. Auswärtssp­iele bieten Fußballfan­s mitunter gute Gelegenhei­ten, Städte zu erkunden. Auch unter den rund 5000 Anhängern von Borussia Mönchengla­dbach, die am Samstag (18.30 Uhr/Sky) das Topspiel der FußballBun­desliga bei RB Leipzig im Stadion verfolgen, dürften etliche sein, die Zeit genug mitbringen, um sich in der sächsische­n Metropole umzuschaue­n. Für diese hatte Gladbachs Trainer Marco Rose in seiner Rolle als ortskundig­er Experte am Donnerstag ein paar Tipps parat.

„Zuerst wäre da der Zoo. Es gibt dort neue Elefanten- und Löwenbabys zu bestaunen“, sagte Rose und lächelte. Anschließe­nd geriet der 43-Jährige ins Schwärmen: „Leipzig hat eine sehr schöne Innenstadt mit vielen netten Straßencaf­és, wo man nette, offene Leute trifft. Es ist eine Stadt, die es zu besuchen lohnt.“

Rose muss es wissen. Schließlic­h wurde er in Leipzig geboren. Er begann mit dem Fußballspi­elen bei Rotation Leipzig und wechselte 1987 zum 1. FC Lokomotive Leipzig, wo er von 2012 bis 2013 auch Trainer war. „Ich werde Lok Leipzig ewig dankbar sein, es ist mein Jugendvere­in“, sagte der frühere Bundesliga-Profi.

Zum ersten Mal zu Gast in der Heimatstad­t

Seine Familie und viele seiner Freunde wohnen in Leipzig. So verwundert es kaum, dass ein gewisses Interesse an Tickets in seinem Umfeld für das Spitzenspi­el bestand. „Es gab einige Anfragen, und ich versuche, denen gerecht zu werden“, ließ Rose wissen. „Aber ich sollte alles im Griff haben, was das betrifft.“

Zum ersten Mal ist Rose als Bundesliga-Trainer mit den Fohlen zu Gast in seiner Heimatstad­t. Die Partie ist für ihn persönlich eine besondere. Darüber hinaus birgt die tabelDauer-Tabellenfü­hrer larische Konstellat­ion vor dem 20. Spieltag einige Brisanz: Gladbach ist Tabellendr­itter, Leipzig Spitzenrei­ter.

Die Borussia liegt nur zwei Punkte hinter den Sachsen. Bei einem Sieg stünde Roses Team, der der Hinrunde, also wieder vor RB. Nach der 0:2-Niederlage bei Schalke 04 holten sich die Gladbacher mit dem deutlichen 3:1 über Mainz 05 wieder neuen Schwung. „Wir sind dementspre­chend selbstbewu­sst“, erklärte Rose. „Wir haben eine gute Trainingsw­oche absolviert, alle waren motiviert.“

Zu Hause stark, auswärts nur ein Punkt

Die Mönchengla­dbacher Heimbilanz steht allerdings im Kontrast zu den jüngeren Auswärtsau­ftritten. Das Rose-Team feierte im eigenen Stadion zuletzt bemerkensw­erte acht Bundesliga-Siege in Serie, verbuchte in den vergangene­n vier Partien auf fremden Plätzen aber nur einen einzigen Punkt. Mittelfeld­spieler Florian Neuhaus erklärte nach dem Mainz-Spiel, in dem er mit einem Kunstschus­s aus knapp 40 Metern getroffen hatte, die Mannschaft wolle nun auch auswärts „über das Spielerisc­he in den Offensivmo­dus, in den Kampfmodus kommen“.

Gegen Mainz verwandelt­e Gladbach schon zum vierten Mal in dieser Saison einen zwischenze­itlichen Rückstand in einen Sieg – das gelang bislang keiner anderen Mannschaft in der Liga in dieser Saison.

In der Hinrunde bot Gladbach gegen Leipzig eine ordentlich­e Leistung, verlor aber dennoch mit 1:3. Nun will die Borussia im achten Duell mit RB den ersten Sieg feiern. „Jetzt geht es darum, dass man ein solches Spitzenspi­el für sich entscheide­n muss, wenn man oben bleiben will“, sagte Rose. Es gelte, dieses Duell „von der Emotionali­tät her auf ganz hohem Niveau“anzugehen.

Der Trainer setzt dabei auch auf Unterstütz­ung aus seiner Heimatstad­t: „Ich weiß“, betonte Rose, „dass auch viele Leipziger Fans von uns sind.“

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FOTO: LARS BARON / GETTY Gladbachs Trainer Marco Rose ist in Leipzig geboren.

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