Hirte fordert Gegenkandidat zu Ramelow
CDU-Ehrenvorsitzender Vogel unterstützt den Vorschlag. Sundhäuser Bürgermeister will antreten
Erfurt/Sundhausen. Sollte die AfD bei der Ministerpräsidentenwahl einen Kandidaten gegen Bodo Ramelow (Linke) aufstellen, plädiert der stellvertretende Vorsitzende der Thüringer CDU, Christian Hirte, dafür, dass seine Partei ebenfalls einen Bewerber ins Rennen schickt. „Für den Fall brauchen wir einen Kandidaten der bürgerlichen Mitte -- entweder einen der Union oder einen gemeinsam mit der FDP“, sagte Hirte im Gespräch mit dieser Zeitung. „Dass man aus Angst einfach nur gar nichts macht, finde ich schwierig“, so der Bundestagsabgeordnete und Ostbeauftragte der Bundesregierung.
Ramelow will sich diese Woche Mittwoch im Landtag zur Wiederwahl stellen. Linke, SPD und Grünen fehlen vier Stimmen zur Mehrheit. Deshalb gilt es als wahrscheinlich, dass Ramelow in den ersten beiden Wahlgängen durchfällt. Die AfD hatte angekündigt, im dritten Wahlgang einen Kandidaten aufzustellen. Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel ist ähnlicher Meinung wie Hirte. „Wenn die AfD im dritten Wahlgang mit einem eigenen Kandidaten gegen Bodo Ramelow (Linke) antritt, sollte die CDU überlegen, auch einen Kandidaten aufzustellen“, sagte der Ehrenvorsitzende der Thüringer CDU dieser Zeitung.
„Bei dieser Konstellation wollen wir jemanden zur Wahl stellen, der nicht aus der linken oder rechten Ecke des Parteienspektrums kommt“, so FDP-Landeschef Thomas Kemmerich. Heute beraten dazu noch die Parteigremien. „Wenn es nur die Frage gibt, ob ich den linken oder den rechten Kandidaten wähle, müssen wir uns natürlich Gedanken machen, ob wir jemanden dagegen stellen“, so CDU-Generalsekretär Raymond Walk. Abschließend würden darüber Vorstand und Fraktion entscheiden.
Unterdessen brachte sich der Bürgermeister von Sundhausen (Unstrut-Hainich-Kreis), Christoph Kindervater (parteilos), selbst ins Spiel und schickte Samstagabend ein Schreiben an CDU, FDP und AfD, in dem er die Parteien bittet, ihn als Kandidaten auf die Liste zu setzen. Nach Medienberichten erklärt auch der Ostthüringer Bundestagsabgeordnete Albert Weiler (CDU) seine Bereitschaft zur Kandidatur. Seite 2