Fehlender Schnee vermiest Laune der Gastgeber und Dienstleister
schleichender Prozess. „Es wird auch immer wieder Jahre geben, in denen wir sehr gute Wintersportbedienungen haben werden“, beruhigt Reinhardt. Dieses Jahr aber scheint nicht dazuzugehören.
Mittlerweile dürfte aber jedem klar sein: Der Klimawandel wird kein Vergnügen. Die Wälder und Felder haben heute noch mit den Folgen des Hitzesommers 2018 zu kämpfen. Im wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung anno 1881 lag das Jahresmittel in Thüringen bei 10,5 Grad. „Ein wirklich extremer
Milde Temperaturen vermiesen den Wintersportanbietern im Thüringer Wald derzeit die Laune. Natürlich sei die Stimmung bei Gastgebern und Dienstleistern schlecht, sagte Stefan Ebert vom Regionalverbund Thüringer Wald.
Wegen der hohen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit ist aber auch die Herstellung des Kunstschnees nicht immer möglich.„Die schlechte Schneesituation ist für Gastgeber und Dienstleister sicher mit Einbußen in dieser Saison verbunden“, so Ebert weiter.
Wert.“Gleich im Januar fegte „Frederike“durch die Thüringer Wipfel, den Rest besorgten Wassermassen, die im Juni vom Himmel stürzten und sogar die Meininger Innenstadt und ein paar Monate später Erfurt überfluteten. Die Temperaturerhöhung wird Menschen, Tiere und Pflanzen über Gebühr belasten. Besonders ältere Menschen sind anfällig für die Hitzeschwankungen. Während es in den letzten 30 Jahren rund 33 Sommertage mit mehr als 25 Grad gab, waren es in der Vergleichsperiode
Vergleichsweise gut ist die Lage dem Geschäftsführer der Oberhofer Freizeit und Tourismus GmbH, Rainer Mahn zufolge in Oberhof. „Wir haben viele Traditionsgäste, deshalb gibt es derzeit keine verstärkten Stornierungen.“
In der Skiarena Silbersattel in Steinach sind derzeit etwa ein Drittel der Alpinpisten geöffnet, sagte Geschäftsführer Axel Müller. Den Schneekanonen sei Dank.
Andere Skiliftbetreiber bekommen die Folgen des Schneemangels
1961 bis 1990 nur rund 24. „Und wir gehen davon aus, dass die Zahl im vieljährigen Mittel bis 2050 bei etwa 40 liegen wird“, so Reinhardt.
Gute Aussichten bestünden deshalb für ein erweitertes Obstsortiment. Gedeihen in Thüringen derzeit Äpfel, Erdbeeren und Kirschen, dürfte es in naher Zukunft auch Pfirsische, Aprikosen und sogar Zitronen en masse geben. Im Gegenzug verschieben sich Vegetationsperioden, verzichten Zugvögel auf ihre Tour gen Süden und auch der Grundwasserspiegel wird sinken.
schmerzlich zu spüren. „Wir hatten in diesem Jahr bisher null Betriebsstunden“, sagt Wieland Weiß, der technische Leiter des Skilifts in Goldlauter bei Suhl.
Veranstaltungen wie der Rennsteig Skilauf, das Schlittenhunderennen Frauenwald sowie Schneeschuhtouren und Winterfeste müssten in diesem Jahr verschoben werden oder fielen ganz aus. „Wir bleiben aber optimistisch und hoffen sehr auf einen echten Wintereinbruch“, heißt es beim Regionalverbund Thüringer Wald.
Das wärmere Klima, so warnen Biologen bereits seit geraumer Zeit, lockt neue Tierarten an – wie etwa die asiatische Tigermücke.
Das gesellschaftliche Konflikpotenzial ist in diesem Zusammenhang nur zu erahnen. Im Thüringer Umweltministerium ist man offensichtlich der Meinung, dass man den Klimawandel kaum aufhalten kann. Mit „Impakt II“hat man aber zumindest ein Maßnahmenprogramm vorgestellt – zur Anpassung an die Folgen der schleichenden Temperaturerhöhung.