Jamanka fährt auf das Podest – Krenz droht WM-Aus
Bob-Olympiasiegerin aus Oberhof hinter US-Pilotin Humphries in St. Moritz gute Zweite. Thüringer Anschieber erleidet Haarriss im Sprunggelenk
St. Moritz. Was für ein Pech für Thüringes Bobanschieber Paul Krenz. Der gebürtige Heringer verletzte sich vor einer Woche in InnsbruckIgls am Fuß, als er mit seinem Piloten Nico Walther (Oberbärenburg) im Training stürzte. „Paul hat dabei leider eine Fußverletzung – einen Haarriss im Sprunggelenk – erlitten. Sein WM-Start in drei Wochen in Altenberg ist damit fraglich“, bedauerte Bundestrainer René Spies.
Damit setzte sich die Unglücksserie im Walther-Team fort. In der Saisonvorbereitung hatte sich Pilot Nico Walther bei einem Trainingssturz in Altenberg den Brustwirbel angebrochen. Zudem kam Bremser Kevin Korona nach einem Unfall erst im Dezember zurück. Zum Jahreswechsel musste Walthers routinierter Oberhofer Anschieber Alexander Rödiger wegen einer aufgebrochenen Knieverletzung die Saison absagen. Beim erfolgreichen Debüt mit Platz drei Anfang Januar in Winterberg hatte sich auch noch Neuzugang Joshua Bluhm eine Verletzung zugezogen und pausiert seitdem.
Immer besser läuft es hingegen für die Oberhofer Olympiasiegerin Mariama Jamanka im Weltcup. Ohne ihre für die WM geschonte Topanschieberin Annika Drazek kam sie auf der Naturbahn in St. Moritz mit Kira Lipperheide (Gladbek) auf Rang zwei. Nach zwei Läufen musste sich die Pilotin vom BRC Thüringen nur der zweimaligen Olympiasiegerin Kaillie Humphries geschlagen geben. Die Kanadierin, die nach Streitigkeiten mit ihrem Verband nun für die USA startet, hatte am Ende 0,16 Sekunden Vorsprung. „Ich bin echt zufrieden, denn letzte Woche hatte ich noch ein Negativerlebnis. Daher gehen wir hier positiv raus“, sagte Jamanka. Auf Platz drei – nur eine Hundertstelsekunde hinter Jamanka – landete Stephanie Schneider (Oberbärenburg). Aufsteigerin Laura Nolte (Winterberg) verpasste in ihrer Premieren-Weltcupsaison erstmals das Podest und wurde nach etlichen Fehlern im ersten Lauf noch Sechste.
Bei den Männern meldete sich Johannes
Lochner nach drei Rennen Zwangspause eindrucksvoll mit einem Sieg im Zweier zurückgemeldet. Damit hat der 29 Jahre alte Bayer die Siegesserie von Rekordweltmeister Francesco Friedrich im kleinen Schlitten gestoppt und sich somit sein eigenes WM-Ticket gesichert. „Es war die richtige Antwort auf die Vorgabe, jetzt fahren wir zur WM. Wir freuen uns riesig“, sagte Lochner. Walther wurde im Zweier ohne Krenz Sechster.
Im großen Schlitten erlitten die Deutschen bei der WM-Generalprobe eine Niederlage. Hinter dem Kanadier Kripps und dem Letten Kibermanis kamen Lochner, Walther und Friedrich nur auf die folgenden Plätze drei bis fünf. mit dpa