Erst im Finale geschlagen
Futsal: Der FC An der Fahner Höhe ist Thüringer Vize-Meister, verliert erst im Finale beim Turnier in Apolda gegen den SC 03 Weimar
Apolda. Hartmut Gerlach übt sich als Prophet. Schon früh im Turnier war für ihn, den Pressesprecher des Thüringer Fußball-Verbandes, klar: Fahner Höhe, die ziehen das Ding. Na ja, fast hätte Gerlach Recht behalten. Die Jungs vom VerbandsligaSpitzenreiter sind immerhin neuer Thüringer Vizemeister im Futsal.
Vor 350 Zuschauern in Apolda verlieren sie nur ein Spiel, das Finale gegen den SC 03 Weimar mit 1:2. Es war ein Turnier, das von vielen Unentschieden geprägt war. Fünfmal 1:1 zum Auftakt, ehe der SC 03 Weimar, für den es quasi ein Heimspiel war, gegen Einheit Worbis mit seinem 2:1 diese Serie durchbrach.
Derlei enge Ergebnisse resultierten aus einem sportlich ausgeglichenen Teilnehmerfeld. So bedurfte es eines Dachwiger Sieges im letzten Vorrundenspiel. Und sie zogen, nach zwei Unentschieden gegen Weimar und Marbach, das als Dritter nach der Vorrunde ausschied, mit 3:0 gegen Worbis ins Halbfinale.
Apropos Marbach: Deren Ronny Hebestreit erzielte das 15. Turniertor und erhielt zur Belohnung vom Verband sechs Flaschen Bier. Eines wollte er einem Schlachtenbummler auf der Tribüne schenken. Das Bier war noch auf dem Luftweg nach oben, da stand ein aufmerksamer Ordner schon parat. Getrunken wird draußen! Der Fan gehorchte. Prost!
Ungeschlagen ging man also ins Halbfinale gegen Einheit Bad Berka, einem Spitzenteam der Kreisoberliga Mittelthüringen. Und dort wurde es haarig: Die Referees gaben sich aus Sicht des FC Einheit pingelig. Erst eine halbe Minute vor Schluss war klar, in welche Richtung es sich sportlich entwickelt, als Carlo Preller mit einem Doppelpack die Uhren auf 3:0 stellte.
Das andere Halbfinale entschied Weimar für sich – erst in der Verlängerung gegen Leinefelde. Das 3:2, das alles entschied, erzielte Stephan Pabst per Handstrafstoß.
Im Endspiel hatten die Dachwiger Glück, als das Weimarer 1:0 in einen Pfiff des Schiedsrichters fiel, der lieber auf Freistoß für Weimar
entschied, statt den Vorteil anzuerkennen. So ging es in die Verlängerung – und dort gab es nach dem vierten Teamfoul einen Strafstoß für Weimar, den Attila Notas im Fahner-Gehäuse nicht parierte – genauso wenig wie die Doublette kurz darauf, 0:2. Beide Tore erzielte Marvin Schindler. Der 1:2-Anschluss fiel in der Schlusssekunde inmitten des bereits ausgebrochenen Weimarer Jubels.
Wermutstropfen für Presse- und Hallensprecher Hartmut Gerlach: Die Sprecheranlage in der Halle wollte anfangs nicht so recht funktionieren. Einige Spieler unkten, dass das Rascheln und Rauschen aus den Boxen wohl eine vom Verband künstlich erzeugte Stimmung sei – mitnichten! Die Laune auf den gut gefüllten Rängen war ansprechend. Die Fans der Fahner Höhe gehörten zu den lautesten Sängern. Ihr Gassenhauer: Die Nummer eins im Land sind wir. Na ja, fast.