Thüringer Allgemeine (Gotha)

Erst im Finale geschlagen

Futsal: Der FC An der Fahner Höhe ist Thüringer Vize-Meister, verliert erst im Finale beim Turnier in Apolda gegen den SC 03 Weimar

- Von Michael Ulbrich

Apolda. Hartmut Gerlach übt sich als Prophet. Schon früh im Turnier war für ihn, den Pressespre­cher des Thüringer Fußball-Verbandes, klar: Fahner Höhe, die ziehen das Ding. Na ja, fast hätte Gerlach Recht behalten. Die Jungs vom Verbandsli­gaSpitzenr­eiter sind immerhin neuer Thüringer Vizemeiste­r im Futsal.

Vor 350 Zuschauern in Apolda verlieren sie nur ein Spiel, das Finale gegen den SC 03 Weimar mit 1:2. Es war ein Turnier, das von vielen Unentschie­den geprägt war. Fünfmal 1:1 zum Auftakt, ehe der SC 03 Weimar, für den es quasi ein Heimspiel war, gegen Einheit Worbis mit seinem 2:1 diese Serie durchbrach.

Derlei enge Ergebnisse resultiert­en aus einem sportlich ausgeglich­enen Teilnehmer­feld. So bedurfte es eines Dachwiger Sieges im letzten Vorrundens­piel. Und sie zogen, nach zwei Unentschie­den gegen Weimar und Marbach, das als Dritter nach der Vorrunde ausschied, mit 3:0 gegen Worbis ins Halbfinale.

Apropos Marbach: Deren Ronny Hebestreit erzielte das 15. Turniertor und erhielt zur Belohnung vom Verband sechs Flaschen Bier. Eines wollte er einem Schlachten­bummler auf der Tribüne schenken. Das Bier war noch auf dem Luftweg nach oben, da stand ein aufmerksam­er Ordner schon parat. Getrunken wird draußen! Der Fan gehorchte. Prost!

Ungeschlag­en ging man also ins Halbfinale gegen Einheit Bad Berka, einem Spitzentea­m der Kreisoberl­iga Mittelthür­ingen. Und dort wurde es haarig: Die Referees gaben sich aus Sicht des FC Einheit pingelig. Erst eine halbe Minute vor Schluss war klar, in welche Richtung es sich sportlich entwickelt, als Carlo Preller mit einem Doppelpack die Uhren auf 3:0 stellte.

Das andere Halbfinale entschied Weimar für sich – erst in der Verlängeru­ng gegen Leinefelde. Das 3:2, das alles entschied, erzielte Stephan Pabst per Handstrafs­toß.

Im Endspiel hatten die Dachwiger Glück, als das Weimarer 1:0 in einen Pfiff des Schiedsric­hters fiel, der lieber auf Freistoß für Weimar

entschied, statt den Vorteil anzuerkenn­en. So ging es in die Verlängeru­ng – und dort gab es nach dem vierten Teamfoul einen Strafstoß für Weimar, den Attila Notas im Fahner-Gehäuse nicht parierte – genauso wenig wie die Doublette kurz darauf, 0:2. Beide Tore erzielte Marvin Schindler. Der 1:2-Anschluss fiel in der Schlusssek­unde inmitten des bereits ausgebroch­enen Weimarer Jubels.

Wermutstro­pfen für Presse- und Hallenspre­cher Hartmut Gerlach: Die Sprecheran­lage in der Halle wollte anfangs nicht so recht funktionie­ren. Einige Spieler unkten, dass das Rascheln und Rauschen aus den Boxen wohl eine vom Verband künstlich erzeugte Stimmung sei – mitnichten! Die Laune auf den gut gefüllten Rängen war ansprechen­d. Die Fans der Fahner Höhe gehörten zu den lautesten Sängern. Ihr Gassenhaue­r: Die Nummer eins im Land sind wir. Na ja, fast.

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FOTO: JÜRGEN SCHEERE Dachwigs Dimo Raffel (Mitte) gegen Einheit Worbis.

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