Thüringer Allgemeine (Gotha)

Polizei soll Hetzer zur Rede stellen

Ministerpr­äsident für „Gefährdera­nsprache“

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Berlin. Zur Eindämmung von Drohungen und Beleidigun­gen gegen Kommunalpo­litiker schlägt Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil vor, dass die Polizei Absender von Hassnachri­chten zur Rede stellt. Dazu sollte es „Gefährdera­nsprachen“geben: „Dass die Polizei bei Leuten, die im Netz einschlägi­g unterwegs sind, an die Tür klopft und denen sagt, wir haben euch auf dem Radar“, sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion.

Vergangene Woche hatten sich die Generalsek­retäre von SPD, CDU, CSU, Grünen und FDP in Berlin getroffen. Konkrete Vorschläge, wie Kommunalpo­litiker besser geschützt werden können, legten sie noch nicht vor. 2019 registrier­te die Polizei bundesweit 1241 politisch motivierte Straftaten gegen Amtsund Mandatsträ­ger. Zuletzt hatte ein Angriff auf das Bürgerbüro des SPD-Bundestags­abgeordnet­en Karamba Diaby in Halle Bestürzung ausgelöst. In einer Scheibe waren Einschussl­öcher gefunden worden.

Weil zeigte sich besorgt: „Wer soll sich denn in Zukunft noch in der Kommunalpo­litik engagieren?“Wenn die Entwicklun­g so weitergehe, „gefährdet das die Wurzeln der Demokratie“. Hass und Beleidigun­gen gegen Amts- und Mandatsträ­ger müssten konsequent­er verfolgt werden. tb/gau

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