Landratsamt ist neuer Träger von „Demokratie leben!“
Wechsel von der Stadtverwaltung Ohrdruf zum Kreis. Begleitausschuss tagt am Dienstag. 125.000 Euro vom Bund
Gotha. In den vergangenen Jahren sei in und um Ohrdruf eine gute Arbeit gegen Extremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit geleistet worden, fasst Landrat Onno Eckert (SPD) die Umsetzung des Bundesprojektes „Demokratie leben!“zusammen. Die Stadt Ohrdruf hatte die Trägerschaft inne.
Nun ist mit dem neuen Jahr die Trägerschaft des Programms wie andernorts auch an das Landratsamt übergegangen. Der Kreistag hat diese Veränderung mitgetragen und den Eigenanteil für die Finanzierung von Projekten auf 14.000 Euro erhöht. Dazu wurden 125.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“eingeworben, wird aus der Landkreisverwaltung weiter berichtet. Am Dienstag, 4. Februar, konstituiert sich im Landratsamt ein neuer Begleitausschuss aus dem Kreis gesellschaftlicher Akteure, der dann über förderfähige Vorhaben beraten wird.
33 Projekte in den vergangenen Jahren umgesetzt
Koordinator bleibt wie in den Jahren zuvor in Ohrdruf Detlef Fengler, dessen Stelle beim Verein L’ amitié in Gotha ist. Der Verein hat dafür nun zwei neue Büros in der Humboldtstraße 85 angemietet. In den letzten Jahren wurden bereits 33 Projekte umgesetzt, zum Beispiel der Besuch einer Ausstellung und thematische Stadtspaziergänge zur Weimarer Republik, Training zur Stärkung demokratischer Kompetenz an den Regelschulen Warza,
Tambach-Dietharz und Tonna sowie Aktionen zum DDR-Regime mit dem Gothaer Kunst-, Kultur-, und Theaterverein Art der Stadt.
Die Projekte verfolgten drei Schwerpunkte: Prävention, Deradikalisierung und Aktivierung der Zivilgesellschaft.
L’ amitié ist weiterhin die Koordinierungsund Fachstelle für die Umsetzung des Programmes, nun im Auftrag des Landratsamtes. Künftig sollen Initiativen im Kreisgebiet vom Rennsteig bis zu den Fahnerschen Höhen angestoßen und gefördert werden, unterstreicht Eckert. Aufgrund des bereitstehenden Geldes können Sach- und Personalkosten bis 2024 gedeckt werden. Es werde eine Teilzeitstelle geben, für die bereits Bewerbungen vorliegen. Auch erste Projektideen lägen bereits vor, so Vereinsvorsitzender Ernst-Martin Stüllein.