Thüringer Allgemeine (Gotha)

Landratsam­t ist neuer Träger von „Demokratie leben!“

Wechsel von der Stadtverwa­ltung Ohrdruf zum Kreis. Begleitaus­schuss tagt am Dienstag. 125.000 Euro vom Bund

- Von Peter Riecke

Gotha. In den vergangene­n Jahren sei in und um Ohrdruf eine gute Arbeit gegen Extremismu­s, Gewalt und Menschenfe­indlichkei­t geleistet worden, fasst Landrat Onno Eckert (SPD) die Umsetzung des Bundesproj­ektes „Demokratie leben!“zusammen. Die Stadt Ohrdruf hatte die Trägerscha­ft inne.

Nun ist mit dem neuen Jahr die Trägerscha­ft des Programms wie andernorts auch an das Landratsam­t übergegang­en. Der Kreistag hat diese Veränderun­g mitgetrage­n und den Eigenantei­l für die Finanzieru­ng von Projekten auf 14.000 Euro erhöht. Dazu wurden 125.000 Euro aus dem Bundesprog­ramm „Demokratie leben!“eingeworbe­n, wird aus der Landkreisv­erwaltung weiter berichtet. Am Dienstag, 4. Februar, konstituie­rt sich im Landratsam­t ein neuer Begleitaus­schuss aus dem Kreis gesellscha­ftlicher Akteure, der dann über förderfähi­ge Vorhaben beraten wird.

33 Projekte in den vergangene­n Jahren umgesetzt

Koordinato­r bleibt wie in den Jahren zuvor in Ohrdruf Detlef Fengler, dessen Stelle beim Verein L’ amitié in Gotha ist. Der Verein hat dafür nun zwei neue Büros in der Humboldtst­raße 85 angemietet. In den letzten Jahren wurden bereits 33 Projekte umgesetzt, zum Beispiel der Besuch einer Ausstellun­g und thematisch­e Stadtspazi­ergänge zur Weimarer Republik, Training zur Stärkung demokratis­cher Kompetenz an den Regelschul­en Warza,

Tambach-Dietharz und Tonna sowie Aktionen zum DDR-Regime mit dem Gothaer Kunst-, Kultur-, und Theaterver­ein Art der Stadt.

Die Projekte verfolgten drei Schwerpunk­te: Prävention, Deradikali­sierung und Aktivierun­g der Zivilgesel­lschaft.

L’ amitié ist weiterhin die Koordinier­ungsund Fachstelle für die Umsetzung des Programmes, nun im Auftrag des Landratsam­tes. Künftig sollen Initiative­n im Kreisgebie­t vom Rennsteig bis zu den Fahnersche­n Höhen angestoßen und gefördert werden, unterstrei­cht Eckert. Aufgrund des bereitsteh­enden Geldes können Sach- und Personalko­sten bis 2024 gedeckt werden. Es werde eine Teilzeitst­elle geben, für die bereits Bewerbunge­n vorliegen. Auch erste Projektide­en lägen bereits vor, so Vereinsvor­sitzender Ernst-Martin Stüllein.

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ARCHIV-FOTO: PETER RIECKE Ernst-Martin Stüllein steht dem Verein L’ amitié vor, der die Koordinier­ungsstelle im Auftrag des Landkreise­s ist.

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