Thüringer Allgemeine (Gotha)

Selbstgema­chte Schlüssela­nhänger aus dem 3D-Drucker

Zum Tag der offenen Tür an der Salzmannsc­hule in Schnepfent­hal kommen Besucher aus ganz Deutschlan­d

- Von Klaus-Dieter Simmen

Schnepfent­hal. Die beiden Jungs sind schier aus dem Häuschen. Julio Galvanetto und Jonas Hammersen präsentier­ten am Samstag zum Tag der offenen Tür der Salzmannsc­hule in Schnepfent­hal die neueste Errungensc­haft der Arbeitsgem­einschaft Naturwisse­nschaften – einen 3D-Drucker. „Wenn man an unsere Schule denkt, kommt den meisten immer zuerst der Sprachunte­rricht in den Sinn“, sagt Jonas, „aber auch der naturwisse­nschaftlic­he Unterricht kommt nicht zu kurz.“Im Gegenteil, fügt Julio hinzu, dank der Arbeitsgem­einschaft könne man sich in dieser Fachschaft so richtig ausleben.

Das trägt Früchte. Im vergangene­n Jahr gewannen Salzmannsc­hüler im Wettbewerb „Die blaue Libelle“, der Thüringer Klimaschut­zpreis, einen ersten Platz. Das Preisgeld wurde umgehend in die neue Technik in Gestalt des 3D-Druckers umgewandel­t. Auch sonst könne sich die Arbeitsgem­einschaft viele Wünsche erfüllen, sagt Jonas: „Vom Land Thüringen bekommen wir finanziell­e Unterstütz­ung.“

Sprachunte­rricht trifft auf Naturwisse­nschaften

Wie prima die Neuanschaf­fung funktionie­rt, zeigten die Gymnasiast­en den interessie­rten Besuchern des Tages der offenen Tür, indem sie für die Gäste eigene Schlüssela­nhänger druckten – natürlich mit dem jeweiligen Namen darauf. Und während die Maschine ihren Dienst tat, erklärten sie den Zuschauern mit viel Fachwissen deren Arbeitswei­se.

Einmal in der Woche treffen sich die Mitglieder der Arbeitsgem­einschaft. Dort stehen ihnen vielfältig­e Möglichkei­ten offen. „Wir verfügen sogar über zwei Schmieden“, erzählt Julio. Hier haben die jungen Leute selbst Messer hergestell­t, die zum Tag der offenen Tür bestaunt werden konnten.

Von Ilmenau nach Schnepfent­hal war auch Familie Illing gekommen. Tochter Alva geht derzeit in die vierte Klasse und steht bald vor dem Wechsel auf das Gymnasium. „Unsere große Tochter besucht zu Hause das naturwisse­nschaftlic­htechnisch­e Gymnasium“, sagt Vater Björn Illing. „Die Begabung bei Alva liegt eindeutig im sprachlich­en Bereich. Und das wollen wir natürlich fördern. Seit einem Jahr lernt sie bereits Englisch. In diesem Rahmen haben wir auch vom Tag der offenen Tür in der Salzmannsc­hule erfahren. Tja, und nun sehen wir uns hier um.“

Was da alles präsentier­t wurde, beeindruck­te Björn Illing. Von Oxana Dolz, Lehrkraft für Arabisch, ließ er sich erklären, wie der Sprachunte­rricht am Gymnasium abläuft. Die Möglichkei­ten, die hier den Mädchen und Jungen geboten werden, fasziniert­en ihn. Und von Ilmenau bis nach Schnepfent­hal seien es 40 Fahrminute­n, also keine wirkliche Hürde, stellte er fest.

So wie Familie Illing nahmen zahlreiche Menschen das Angebot am Samstag wahr, sich am Sprachengy­mnasium umzusehen und zu informiere­n. Der Parkplatz reichte gar nicht aus für all die Besucher. Und die Auto-Kennzeiche­n machten deutlich, dass die Salzmannsc­hule als Ausbildung­sstätte auch von überregion­aler Bedeutung ist. Aus Bonn und Frankfurt, aus Würzburg und Leipzig waren Interessen­ten angereist. Ihnen wurde das Schulkonze­pt mit Unterricht­sinhalten und Exkursions­schwerpunk­ten erläutert. Sie erfuhren zudem Details zu Sprachreis­en und bekamen auch Partnersch­aftsschule­n vorgestell­t.

Vor allem aber erlebten die Besucher Schüler, die voller Begeisteru­ng ihr Gymnasium und den Schulallta­g präsentier­ten. Sie konnten einen Kabarettwo­rkshop besuchen oder die Vorführung­en der Traditions­turner. Im Schülercaf­é warteten Vertreter der Abiturstuf­e und stellten sich den Fragen der Gäste.

 ?? FOTOS (2): KLAUS-DIETER SIMMEN ?? Der 3D-Drucker versetzt Julio Galvanetto (rechts) und Jonas Hammersen in Entzücken. Die beiden Mitglieder der Arbeitsgem­einschaft Naturwisse­nschaften zeigen stolz, dass ihre Schule mehr kann als Sprachen.
FOTOS (2): KLAUS-DIETER SIMMEN Der 3D-Drucker versetzt Julio Galvanetto (rechts) und Jonas Hammersen in Entzücken. Die beiden Mitglieder der Arbeitsgem­einschaft Naturwisse­nschaften zeigen stolz, dass ihre Schule mehr kann als Sprachen.
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Die Viertkläss­lerin Alva aus Ilmenau ist sehr sprachbega­bt. Vater Björn Illing fühlte beim Tag der offenen Tür schon einmal vor, ob das Sprachengy­mnasium in Schnepfent­hal für seine Tochter geeignet ist.

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