So leben die Deutschen in der Quarantäne
China-Rückkehrerin berichtet über Isolation in der Bundeswehr-Kaserne in der Pfalz
Germersheim/Frankfurt. Die Stimmung in der Quarantäne-Kaserne sei gut, sagt Ann-Sophie Muxfeldt. Die Studentin aus Rostock gehört zu den 126 Isolierten in der Kaserne in Germersheim, die aus der chinesischen Region Wuhan ausgeflogen wurden. Bei zwei Heimkehrern wurde das Coronavirus nachgewiesen. Die anderen sollen nun mindestens 14 Tage lang in Quarantäne in der Pfalz bleiben. Die Inkubationszeit des neuartigen Coronavirus betrage zwei Wochen, so Mediziner.
Muxfeldt (22) kommt gut klar, auch wenn schon der Begriff „Lagerkoller“gefallen ist – falls die Quarantäne länger als zwei Wochen dauern sollte. Es sei aber vor Ort alles gut organisiert, so Muxfeldt. „Alles läuft recht flüssig.“Man verstehe sich gut. „Die Menschen sind nett zueinander. Jeder gibt sich Mühe, auch die Zimmer sind angenehm“, so Muxfeldt, die für zwei Auslandssemester in Wuhan gelebt hat.
Aber manches fehlt ihr auch: Am ersten Tag, am Sonntag, vermisste sie etwa die Möglichkeit, herumzulaufen. „Man kann schon raus aus dem Gebäude, aber das abgesperrte Gebiet ist natürlich sehr begrenzt.“
Die Verpflegung sei gut. „Zum Frühstück gab es Obst und Brötchen, zum Mittagessen Reis und Chicken Curry und zum Abendessen Kartoffelsuppe mit Würstchen.“Ein Kiosk gebe Getränke und Snacks aus. Damit komme sie gut zurecht.
Den Infizierten in Deutschland geht es laut Behördenangaben gut. Zehn der zwölf Infizierten hätten sich hierzulande angesteckt. Ihre Fälle stehen in Zusammenhang mit der Firma Webasto in Bayern, die chinesische Mitarbeiter zu Besuch hatte. Acht Angestellte des Autozulieferers und zwei Kinder eines Infizierten sind betroffen.
Ein weiterer infizierter Deutscher wurde auf der Insel La Gomera registriert. Er soll Kontakt zu einem infizierten Patienten in Deutschland gehabt haben. dpa