Thüringer Allgemeine (Gotha)

Keine gleichen Chancen mehr

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Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers. Doch das Spiel um die Spiele im Sommer in Tokio entwickelt sich langsam aber sicher zum Albtraum.

Viele prominente Sportler wie Thüringens Asse Thomas Röhler oder Julian Reus sprechen sich inzwischen für eine Absage oder Verschiebu­ng der Sommerspie­le ins Jahr 2021 aus. Schließlic­h ist nicht abzuschätz­en, wann normales Leben in Zeiten der Corona-Pandemie wieder möglich sein wird.

Die Sportler stecken in einer Zwickmühle. Während die Bevölkerun­g in Deutschlan­d vielleicht bald nicht mehr vor die Tür darf, sollen sich die Athleten auf ein Sportfest vorbereite­n, das es im Juli womöglich gar nicht gibt. Noch rennen, fahren, werfen oder turnen die Profis im Trainingsa­nzug weiter. Es ist ihr Beruf, ihre Arbeit.

Dass die Motivation trotz allem leidet, ist verständli­ch. Wofür jetzt über die Schmerzgre­nze gehen? Andere Dinge des Lebens sind derzeit wichtiger als der Sport.

Es muss trainiert werden, ohne zu wissen, an welchem Tag eine erste Spitzenlei­stung abgeforder­t wird. Die meisten Sportler müssen sich zwischen Mai und Juni für Olympia qualifizie­ren. Um da in Topform zu sein, haben sie in den letzten Monaten in den Hallen, auf der Straße und in den Kraftkelle­rn geschwitzt. Doch der Trainingsp­lan bleibt ein Plan für die Ungewisshe­it.

Selbst wenn in Tokio im Sommer um Medaillen gerungen werden kann, ist Chancengle­ichheit nicht gegeben. Schließlic­h waren die Trainingsb­edingungen auf der ganzen Welt unterschie­dlich. Sport muss gerecht sein. Deshalb sollte Olympia in Tokio um ein Jahr verschoben werden.

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