Corona-App: Smartphones oft ungeeignet
Bluetooth-Variante funktioniert nicht
Berlin. In vielen Ländern gibt es Lockerungen bei den Einschränkungen wegen der Coronakrise. In Brasilien streitet der Präsident mit Gouverneuren – und in Österreich spenden die Minister ein Monatsgehalt.
Hindernisse für App
Das technische Konzept von Google und Apple für eine CoronaWarn-App kann nach Einschätzung von Branchenexperten auf vielen älteren Smartphone-Modellen nicht umgesetzt werden. Die Funktechnik Bluetooth Low Energy werde von rund zwei Milliarden Geräten weltweit nicht unterstützt, sagte Neil Shah, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Counterpoint Research, der „Financial Times“. Auf jedem vierten Smartphone funktioniert demnach die moderne Bluetooth-Variante nicht.
Österreichs Regierung spendet
Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung spenden in der Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation. Das teilten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) mit. Die Spende solle ein „Zeichen des Zusammenhalts“sein.
Schweiz rüstet ab
Nach der größten Mobilmachung der Schweizer Armee seit dem Zweiten Weltkrieg wird der Einsatz gegen die Corona-Pandemie wieder zurückgefahren. Im Laufe der Woche werde man 300 bis 400 junge Menschen nach Hause schicken, kündigte Brigadier Raynald Droz am Montag in Bern an.
Bolsonaro demonstriert
Im Konflikt um den Umgang mit dem Coronavirus haben in Brasilien zahlreiche Regierungsanhänger demonstriert und ein Eingreifen der Streitkräfte gefordert. Die Proteste in der Hauptstadt Brasília richteten sich gegen die von Provinzgouverneuren verhängten Ausgangsbeschränkungen und Ladenschließungen zur Eindämmung der Pandemie. „Jeder in Brasilien muss verstehen, dass er sich dem Willen des brasilianischen Volkes zu unterwerfen hat“, rief der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro seinen Anhängern von der Ladefläche eines Geländewagens zu.
Grenzen ein Jahr geschlossen?
Tschechiens Präsident Milos Zeman hat seinen Bürgern in der Coronakrise empfohlen, in diesem Sommer die Schönheiten des eigenen Landes zu entdecken. Für Auslandsreisen sollten die Staatsgrenzen ein volles Jahr geschlossen bleiben, „damit keine neue Infektionswelle dadurch hervorgerufen wird, dass Reisende in Länder fahren, in denen die Epidemie noch nicht zu Ende ist“, sagte Zeman. dpa/afp