Mehrere Corona-Fälle in einem Gothaer Altenheim
Wohnbereich des August-Creutzburg-Hauses betroffen. Anfang April ist Mitarbeiter erkrankt
Gotha. Im Alten- und Pflegeheim „August Creutzburg“in Gotha sind jetzt mehrere Bewohner an Covid19 erkrankt. Nach dem SRH-Krankenhaus Walterhausen-Friedrichroda und einer Gemeinschaftsunterkunft ist es die dritte größere Einrichtung im Landkreis Gotha, in der vermehrt Fälle von Corona-Infektionen aufgetreten sind.
Das habe dazu geführt, dass die Infektionskurve im Landkreis Gotha in den letzten Tagen deutlicher als zuvor gestiegen sei, sagt Landrat Onno Eckert (SPD). „Es handelt sich um die Zahlen, die wir feststellen.“In jüngster Zeit seien verstärkt Beschäftigte von Krankenhäusern und Heimen bei Symptomen von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes auf Covid-19 untersucht worden. Befunde würden dann innerhalb eines Tages erstellt.
Von den Städtischen Heimen Gotha mit ihren insgesamt 346 Bewohnern und 250 Mitarbeitern sei nur ein Bereich des August-CreutzburgHauses von Infektionen betroffen, berichtet Geschäftsführerin Andrea Drewlo. Dort war Anfang April ein Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt. Dieser sei unverzüglich unter Quarantäne gestellt worden, teilt sie mit.
Das Gesundheitsamt und sämtliche Aufsichtsbehörden – Heimaufsicht, Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) und Aufsichtsrat – seien zu dem Fall hinzugezogen worden. Am Samstag habe es dazu eine Beratung mit Stadt und Landkreis gegeben, sagt Landrat Eckert auf Nachfrage unserer Zeitung.
In der vergangenen Woche seien durch den Betriebsarzt der Einrichtung weitere Mitarbeiter sowie Bewohner des Wohnbereiches, auf dem der erkrankte Mitarbeiter tätig war, prophylaktisch auf das Coronavirus getestet worden. Hier gab es einige positive Testergebnisse sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Bewohnern, berichtet die Heimleiterin
weiter. Die Mitarbeiter seien teilweise von dem Untersuchungsergebnis überrascht worden.
„Wir sind dankbar, wie unsere Mitarbeiter in dieser schweren Zeit die Arbeit, die besondere psychische und physische Belastung meistern“, sagt Andrea Drewlo. „Sie geben in dieser schweren Zeit täglich ihr Bestes für Versorgung und Pflege der Bewohner.“
Nach Bekanntwerden des positiven Befundes sei sofort ein Quarantänebereich für die betroffenen Bewohner eingerichtet worden. „Sämtliche vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen wurden und werden weiterhin umgesetzt“, betont Drewlo. Das sei auch in der Vergangenheit so gehandhabt worden.
Den Bewohnern des von Covid19 betroffenen Bereichs gehe es gut; Stand Montagnachmittag, 20. April. Sie seien gelassen und zeigten für die getroffenen Maßnahmen Verständnis. Das Pflegepersonal trage bei der Arbeit FFP2-Schutzmasken.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen in den Heimen
Ohnehin gebe es in den Städtischen Heimen seit Beginn der CoronaKrise vor fünf Wochen strenge Sicherheitsvorkehrungen. Physischer Kontakt zu Angehörigen außerhalb der Einrichtung ist den Bewohnern seither untersagt. Das Kontaktverbot besteht fort. Die Verwandten können für ihre Angehörigen im Heim Sachen an der Pforte abgeben, per Telefon oder über Balkon mit ihnen reden.
Das werde rege wahrgenommen, weiß Andrea Drewlo. „Anders geht es nicht, weil wir nicht genug Schutzausrüstung haben, um auch die Angehörigen damit zu versorgen.“
Umso dankbarer sei sie, dass die Stadt Gotha als Gesellschafter deren Heime aktiv bei der Beschaffung von Schutzausrüstung für die Mitarbeiter unterstütze.