Thüringer Allgemeine (Gotha)

Lehrer werden „reaktivier­t“

Das Kabinett hat die Maskenpfli­cht beschlosse­n. Wie Sie Ihre eigene Maske nähen und was Sie jetzt beachten müssen. Für den Wiedereins­tieg in die Schule soll Personal aus der Verwaltung abgezogen werden

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Thüringens Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) will Lehrer aus den Schulverwa­ltungen in den aktiven Schuldiens­t zurückhole­n, um Unterricht in der Corona-Krise sicherzust­ellen. „Alles, was an Personal verfügbar ist, werden wir reaktivier­en“, sagte Holter am Dienstag in Erfurt nach einer Sitzung des Landeskabi­netts.

Denn: Unter den gegebenen Bedingunge­n zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind nicht alle Lehrer,

die derzeit im Schuldiens­t aktiv sind, für den Unterricht einsatzfäh­ig. Das Ministeriu­m definiert über 60-Jährige als Risikogrup­pe, genauso wie Personal mit Vorerkrank­ungen.

Bildungsmi­nister Holter rechnet damit, dass bis zu 30 Prozent der Lehrkräfte für den aktiven Schuldiens­t ausfallen. Wer aber zur Risikogrup­pe gehört und dennoch vor einer Gruppe – die maximal zehn Personen umfassen darf – unterricht­en wolle, sei herzlich eingeladen. Lehrer, die nicht aktiv unterricht­en könnten, würden Arbeiten erledigen, die sie von daheim aus realisiere­n könnten.

Gleichfall­s hat Holter einen Zeitplan bis Mai vorgestell­t. Am Montag, 27. April, beginnen die Abiturklas­sen mit ihrer Vorbereitu­ng. Es folgt ab 4. Mai der Präsenzunt­erricht für Abschlussk­lassen an Haupt- und Realschule sowie für Schüler, die eine besondere Leistungsf­eststellun­g (BLF) schreiben müssen. Holter verwies darauf, dass die, weil sie im Schulgeset­z steht, nicht einfach ausfallen könne. Die

BLF soll aber in abgespeckt­er Form mit einer Prüfung in Deutsch und einer in einer Naturwisse­nschaft stattfinde­n und erst am 19. Juni beginnen.

Dem Thüringer Lehrerverb­and sind die Punkte bisher zu unkonkret. „Wir erwarten jetzt, dass die Schulen über alle Details instruiert werden – und zwar nicht erst am Freitagnac­hmittag“, forderte Lehrerverb­andschef Rolf Busch. Die Landtagsop­position von CDU und FDP kritisiert­e ebenfalls „Lücken“in Holters Planungen. Seite 2

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