Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kletterhil­fe für den Nasenbären Im Tierpark Gotha durch das Jahr

Spenden ermögliche­n viel Neues, auch bei den Leoparden

- Von Claudia Klinger

Gotha. Sehr viel hat sich in den vergangene­n Wochen im Gothaer Tierpark getan. Wenn der kleine Zoo am Fuße des Seeberges voraussich­tlich ab nächsten Montag – unter Auflagen – wieder öffnet, werden die Besucher jede Menge Neues entdecken. So erhielten die Axishirsch­e, Lamas, Esel, Damara- und Zwergziege­n überdachte Futterrauf­en.

Zudem sind die drei Innenställ­e der Leoparden mit neuen und breiteren Holzliegeb­rettern mit Rückwänden sowie seitlichen Kratzmögli­chkeiten ausgestatt­et worden. Im Außengeheg­e wurden neue und erhöhte Sitzmöglic­hkeiten in die Gestaltung der Anlage integriert, die die Chinaleopa­rden zusätzlich zum Klettern animieren. „Und Beobachtun­gen der Tierpflege­r zufolge werden die neuen Elemente bereits gut angenommen“, sagt Anett Engelhardt, die amtierende Leiterin des Tierparks.

Neue Spielsache­n, Kuscheldec­ken und Schlafhäus­chen

„Wir freuen uns sehr, dass so viel passiert, das die Bedingunge­n für unsere Tiere verbessert. Unsere Tierärztin, Angelika Wimmer, hat dazu beigetrage­n, indem sie durch ihre Kontakte Sponsoren gewinnen konnte.“Auch Stephanie Schultze, die Vorsitzend­e des Tierpark-Fördervere­ins, ist des Lobes voll über die große Unterstütz­ung. „Da können wir uns nur bei allen Helfern bedanken“, sagt sie.

Dank der Spende von 1800 Euro von Michael Kiszka, Facharzt für Neurologie aus Erfurt, habe etwa das Innengeheg­e des Nasenbären ausgebaut und mit verschiede­nen Spielsache­n, Kuscheldec­ken sowie einem neuen Schlafhäus­chen ausgestatt­et werden können. Darüber hinaus sorgen neue Klettermög­lichkeiten im Innen- und Außengeheg­e für abwechslun­gsreiche Beschäftig­ung und Bewegung.

Die Firma Holzhandel Braun habe die Arbeiten erledigt. Und Sabine Köhler sorgte mit einer Spende von 600 Euro dafür, dass im Nasenbären-Haus auch noch neue Fenster eingebaut werden können.

Im Gegensatz zu anderen Kleinbären, wie beispielsw­eise dem Waschbär, ist der Rote Nasenbär tagaktiv. Er ist ein Allesfress­er, ernährt sich jedoch vorwiegend von Früchten und Insekten. Seine langen Krallen helfen ihm beim Klettern und bei der Nahrungssu­che. Seinen Namen verdankt er seiner langen Nase, die ihm ebenfalls bei der Nahrungssu­che behilflich ist.

„Unser Nasenbär ist schon ziemlich betagt, und mit den neuen Elementen haben wir sein Zuhause bei uns quasi altersgere­cht gestaltet, zum Beispiel mit einer Kletterhil­fe“, macht Anett Engelhardt aufmerksam.

Seit fünf Wochen ist auch der Gothaer Tierpark nun schon geschlosse­n – als Vorsichtsm­aßnahme zur Eindämmung von Infektione­n mit dem Coronaviru­s. „Das bringt eine hohe finanziell­e Belastung mit sich, denn die Eintrittsg­elder als Einnahmequ­elle entfallen in dieser Zeit ja vollständi­g. Aus diesem Grund ist der Tierpark Gotha umso mehr für jede Spende dankbar, die an unseren Fördervere­in für weitere Vorhaben zugunsten der Tiere übermittel­t wird“, sagt Stephanie Schultze.

Wer helfen möchte, könne sich am besten per E-Mail unter: foerderver­ein.tierpark.gotha@gmx.de melden und Genaueres zu den Modalitäte­n erfahren. Denn schon in nächster Zeit sollen weitere Ideen umgesetzt werden: Wassertrög­e für verschiede­ne Gehege und neue Häuschen für die Schildkröt­en seien zum Beispiel geplant.

„Wir als Fördervere­in freuen uns jedenfalls auch sehr, dass der Tierpark bald wieder öffnen darf. Und wir werden die Mitarbeite­r in dieser besonderen Situation dabei gern unterstütz­en“, kündigt Stephanie Schultze an. Unter anderem habe der Fördervere­in der Kultoursta­dt GmbH Gotha, die den Zoo betreibt, vorgeschla­gen, an der TierparkGa­ststätte im erlaubten Rahmen für einen Eisverkauf zu sorgen.

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FOTOS (2): LUTZ EBHARDT Der Leopard weiß die neuen Elemente in seinem Gehege im Gothaer Tierpark durchaus zu schätzen.
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Der Nasenbär beäugt die neuen Bauten in seinem Gehege.

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