Thüringer Allgemeine (Gotha)

Fanrat fordert Rücktritt des Wacker-Präsidente­n

Anhänger schätzen Situation bei Viertligis­t als „existenzbe­drohend“ein. Kein Termin für Neuwahlen

- Von Dirk Pille

Wacker Nordhausen steckt in der Krise fest. Nach dem Rücktritt von Präsidiums­mitglied Uwe Rollfinke, der ein „tief zerrüttete­s Vertrauens­verhältnis“mit Präsident Nico Kleofas (Bild) als Grund für sein Ausscheide­n angab, fordert nun der Mitglieder­und Fanrat des Fußball-Viertligis­ten den Neuanfang. Im Zentrum der Kritik steht dabei Kleofas. .In einem offenen Brief heißt es: „In Anbetracht der aktuellen Ereignisse der letzten Tage fordern wir Nico Kleofas auf, von seinem Amt als Präsident des FSV Wacker 90 mit sofortiger Wirkung zurückzutr­eten um damit weiteren Schaden vom Verein abzuwenden.“Am vergangene­n Montag war die Geschäftss­telle vom Landeskrim­inalamt durchsucht worden. Es geht um Vorwürfe des Betruges, der Urkundenfä­lschung und der Insolvenzv­erschleppu­ng im Zusammenha­ng mit der Pleite der Spielbetri­ebs GmbH, der Kleofas als alleiniger Geschäftsf­ührer vorstand.

Die Fans haben in dem Brief hörbar genug mit dem Zeitspiel des Präsidente­n und seines Präsidiums. „Wir fordern, schnellstm­öglich eine Mitglieder­versammlun­g einzuberuf­en, die einen Neuanfang mit der Wahl der Leitungsor­gane ermöglicht“, verlangt der Sprecherra­t trotz Corona-Krise endlich mehr Tempo. Man schätze die gegenwärti­ge Situation des Vereins als „existenzbe­drohend“ein.

Eine der Hauptforde­rung der Mitglieder, nämlich Satzungsän­derung auf den Weg zu bringen, hatte das aktuelle Präsidium und der Ehrenrat abgelehnt. Man sei nicht zuständig, hieß es. Nun soll ein neugewählt­es Präsidium, für das auch ein Mitglied des Fanrates kandidiere­n wird, innerhalb von drei Monaten die Satzung gemeinsam mit dem Beirat überarbeit­en.

Wackers übrig gebliebene Führung mit Kleofas, Vizepräsid­ent Hans-Joachim Junker, Nachwuchsc­hef Jens Ludwig und Schatzmeis­ter Sven Pistorius teilte mit, man sei nicht untätig gewesen und habe mit potenziell­en Präsidiums-Kandidaten gesprochen. Die Suche ginge intensiv weiter. Der Verein sei trotz der aktuellen Geschehnis­se „handlungsf­ähig“. Einen Termin für die Mitglieder­versammlun­g gibt es aber weiterhin nicht. Drei Wochen vorher muss dazu eingeladen werden.

Derweil warten auch die Spieler auf Signale, wie es in der kommenden Saison weitergehe­n könnte. Alle Verträge enden am 30. Juni.

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FOTO: FRANK STELNHORST Mit nur 26 Jahren muss Marcel Kaffenberg­er wegen seiner Verletzung­en den Beruf als Fußball-Profi jetzt aufgeben.
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Nordhausen.
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