Thüringer Allgemeine (Gotha)

Trainingss­tart erst nach Pfingsten

Warum die einheimisc­hen Fußball-Landeskläs­sler nur zögerlich auf den Platz zurückkehr­en

- Von Mike El Antaki

Eisenach. Seit dem 13. Mai können die Fußballer in Thüringen in Kleingrupp­en und unter Einhaltung der Hygienevor­schriften wieder trainieren. Zumindest theoretisc­h, denn in der Praxis sieht es anders aus. Weil die Kommunen zustimmen müssen und es für manche Klubs offenbar ein Problem ist, die hohen Vorgaben zu erfüllen, herrscht auf vielen Plätzen noch immer gähnende Leere. So hat bis gestern kein einziger Landeskläs­sler aus dem Bereich Eisenach/Gotha das Mannschaft­straining aufgenomme­n.

Bei Wacker Gotha fehlt ohnehin grünes Licht vom zuständige­n Sportamt. „Aber in gewissem Sinne bin ich darüber nicht traurig“, sagt Thomas Fiedler. Wackers Vereinsprä­sident steht dem Wiedereins­tieg unter diesen Richtlinie­n skeptisch bis ablehnend gegenüber. „Denn“, so Fiedler, „was man momentan machen darf, hat mit Fußballtra­ining nicht viel zu tun.“Nur um sich ein paar Bälle zu zu passen, lohne es sich nicht, dass in Jena studierend­e Akteure bis nach Gotha fahren. Damit dennoch die Spieler wieder zusammenko­mmen, werden vorerst andere Möglichkei­ten fürs Teambuildi­ng ins Auge gefasst.

Ähnlich äußerte sich Waltershau­sens Trainer Stefan Koch: „Man muss sehen, was unter den aktuellen Voraussetz­ungen Sinn macht und abwägen, wie der Anreiz ist, da es ja noch lange dauert, bis es losgeht. Denkbar ist ein Modell mit einem Training pro Woche.“Auch beim abgeschlag­enen Schlusslic­ht SG Gospenroda/Dippach wird nichts übers Knie gebrochen. „Wir setzen uns Ende dieser Woche zusammen und beraten, wie es weitergeht. Stand heute dürfen sowieso die Duschen und Umkleiden nicht genutzt werden und die nächste Stufe der Lockerung wird seitens unseres Bürgermeis­ters erst nach dem 1. Juni erwartet“, war von Mannschaft­sleiter Andreas Koslowski zu erfahren.

Etwas konkreter sehen die Planungen beim FC Eisenach und Tabellenfü­hrer FSV Ohratal aus. Das vom FCE erstellte Hygienekon­zept hat die Stadt abgesegnet, so dass die Wartburgst­ädter eigentlich schon ab heute (25. Mai) auf den Rasen dürften. „Wir werden trotzdem erst ab 1. Juni beginnen“, sagt Vereinsche­f Daniel Rudloff und fügt hinzu: „Es ist gut, dass wir endlich wieder trainieren können, aber überstürze­n brauchen wir nichts.“

Bereits am Freitag starteten die Ohrdrufer mit dem Torhütertr­aining, die erste Mannschaft soll nach Pfingsten einsteigen und sich dann einmal pro Woche treffen, bevor voraussich­tlich am 28. Juli die intensive Vorbereitu­ng auf die Saison eingeläute­t wird. Dann bleibt noch genug Zeit, um sich fit zu machen. Denn erst ab 1. September soll der Amateurfuß­ball wieder anlaufen.

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FOTO: M. EL ANTAKI Seit neun Wochen haben die Eisenacher Fußballer nicht mehr im Wartburgst­adion trainiert. Derweil wucherte das Unkraut vor sich hin.

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