Zurückhaltung wird bleiben
Beim Einkauf am Samstag im Supermarkt war zu meiner großen Verwunderung ein Teil der Sitzplätze des integrierten Backshops nicht mehr abgesperrt. Man konnte dort sitzen, wenn auch allein an einem Tisch, und ohne Mund-Nasen-Schutz Kuchen essen und Kaffee trinken. Auch die Restaurants öffnen wieder und es können sich Personen aus zwei Haushalten begegnen.
Trotzdem war es am Samstagabend, bei einer ausgiebigen Runde durch den Süden des Kreises, gespenstig leer auf den Straßen. Und ich fürchte, manches an Zurückhaltung wird bleiben, selbst wenn ab 6. Juni im Freistaat mehr auf Eigenverantwortung gesetzt wird.
Zum einen haben die Menschen gemerkt, wie viel Geld sie sparen, wenn sie sich im Kleingarten, auf dem Balkon, in der freien Natur oder in ihrer Wohnung im kleinen Kreis zum Essen und Trinken zueinander setzen.
Zum anderen habe viele eine berechtigte Angst, mit ihrem gegebenenfalls durch die Krise verringertem Einkommen nicht mehr auszukommen.
Das finde ich nicht gut, denn Restaurants sind Bestandteil einer gesellschaftlichen Infrastruktur, die um so besser auf Krisen aller Art reagieren kann, je vielfältiger sie ist. Aber man muss den Umstand bedenken und gegensteuern, so es irgend möglich ist.