Thüringer Allgemeine (Gotha)

Späte Spende für Hinterblie­bene

Privater Initiator übermittel­t gesammelte Gelder trotz Gesprächen und Hinweisen verzögert

- Von Peter Riecke

Gotha. Eigentlich eine gute Tat, aber letztendli­ch mit viel Ärger und Aufregung verbunden: Das ist Kathrin Zacherts Schlussfol­gerung, nachdem endlich eine Spende von 1220 Euro auf dem Konto der Kirchgemei­nde von Bischofrod­a, Berka vor dem Hainich und Uetteroda eingegange­n ist. Jetzt müssen noch zwei Mitglieder des Gemeindeki­rchenrates unterschre­iben, dann kann die Spende überwiesen werden.

Hintergrun­d ist der Busunfall Ende Januar nahe der Ortschafte­n, bei dem zwei Kinder ums Leben kamen. Ein Marco H., nach dessen Angaben Busfahrer aus Hessen, hatte zu Spenden für die Hinterblie­benen

aufgerufen. Thüringer Busfahrer schlossen sich der Aktion an, spendeten und bemühten sich, Spendenbüc­hsen aufzustell­en.

Mit dabei auch Zachert, die im Landkreis Gotha Bus fährt. Nach etwa drei Wochen wurde die Spendensam­mlung beendet, wohl auch, um den betroffene­n Familien das Geld zeitnah zukommen lassen zu können. Marco H. ließ sich die Spendensum­me per Paypal auf sein privates Konto überweisen.

Dann verstrich Zeit. Viele Telefonate gab es zwischen Zachert und Marco H., da die Frau eine Veruntreuu­ng des Geldes befürchtet­e und damit in Zusammenha­ng gebracht zu werden. Marco H. nutzte trotz Hinweisen nicht das Spendenkon­to, das der Wartburgkr­eises unmittelba­r nach dem Unglück eingericht­et hatte.

Verbunden mit Trauerkart­en habe er das Geld bar in Briefumsch­lägen an das Pfarramt des Unglücksor­tes versendet, die Briefe seien zurückgeko­mmen, begründet H. die Verzögerun­g. Auf Nachfrage unserer Zeitung konnte er weder Fotos der Einlieferu­ngsbelege noch der Trauerkart­en versenden.

Kathrin Zachert hatte vor gut drei Wochen Anzeige gegen Marco H. erstattet und die H. bereits am 1. April angekündig­t. Kathrin Zachert sagt, sie habe daraus gelernt und will für Spenden nur noch Konten von Behörden oder eingetrage­nen Vereinen nutzen.

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FOTO: PETER RIECKE Kathrin Zachert bangte um das gesammelte Spendengel­d.

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