Späte Spende für Hinterbliebene
Privater Initiator übermittelt gesammelte Gelder trotz Gesprächen und Hinweisen verzögert
Gotha. Eigentlich eine gute Tat, aber letztendlich mit viel Ärger und Aufregung verbunden: Das ist Kathrin Zacherts Schlussfolgerung, nachdem endlich eine Spende von 1220 Euro auf dem Konto der Kirchgemeinde von Bischofroda, Berka vor dem Hainich und Uetteroda eingegangen ist. Jetzt müssen noch zwei Mitglieder des Gemeindekirchenrates unterschreiben, dann kann die Spende überwiesen werden.
Hintergrund ist der Busunfall Ende Januar nahe der Ortschaften, bei dem zwei Kinder ums Leben kamen. Ein Marco H., nach dessen Angaben Busfahrer aus Hessen, hatte zu Spenden für die Hinterbliebenen
aufgerufen. Thüringer Busfahrer schlossen sich der Aktion an, spendeten und bemühten sich, Spendenbüchsen aufzustellen.
Mit dabei auch Zachert, die im Landkreis Gotha Bus fährt. Nach etwa drei Wochen wurde die Spendensammlung beendet, wohl auch, um den betroffenen Familien das Geld zeitnah zukommen lassen zu können. Marco H. ließ sich die Spendensumme per Paypal auf sein privates Konto überweisen.
Dann verstrich Zeit. Viele Telefonate gab es zwischen Zachert und Marco H., da die Frau eine Veruntreuung des Geldes befürchtete und damit in Zusammenhang gebracht zu werden. Marco H. nutzte trotz Hinweisen nicht das Spendenkonto, das der Wartburgkreises unmittelbar nach dem Unglück eingerichtet hatte.
Verbunden mit Trauerkarten habe er das Geld bar in Briefumschlägen an das Pfarramt des Unglücksortes versendet, die Briefe seien zurückgekommen, begründet H. die Verzögerung. Auf Nachfrage unserer Zeitung konnte er weder Fotos der Einlieferungsbelege noch der Trauerkarten versenden.
Kathrin Zachert hatte vor gut drei Wochen Anzeige gegen Marco H. erstattet und die H. bereits am 1. April angekündigt. Kathrin Zachert sagt, sie habe daraus gelernt und will für Spenden nur noch Konten von Behörden oder eingetragenen Vereinen nutzen.