Thüringer Allgemeine (Gotha)

Autozulief­erer schließt Werk im Eichsfeld

180 Beschäftig­te betroffen

- Von Bernd Jentsch

Gerbershau­sen. Die Thüringer Fertigungs­stätte der Norma Group in Gerbershau­sen im Eichsfeld soll zum Juni 2022 geschlosse­n werden. Dieser harte Einschnitt sei unvermeidl­ich, um die Wettbewerb­sfähigkeit des Unternehme­ns zu erhalten, erklärte dazu Unternehme­nssprecher Andreas Troesch. Alle 180 Arbeitsplä­tze in Gerbershau­sen sollen wegfallen. „Wir haben den Betriebsra­t über die Pläne informiert und beginnen jetzt mit Gesprächen über sozialvert­rägliche Lösungen für die Beschäftig­ten“, kündigte Troesch an. Man werde wohl auch den Wechsel ins Stammwerk in Maintal in Hessen anbieten.

Der Hauptgrund für die Einschnitt­e – insgesamt werden 300 der 980 Arbeitsplä­tze in Deutschlan­d gestrichen – seien die Umsatzeinb­rüche bei den Zulieferun­gen für die Automobili­ndustrie. Diese hätte sich im vergangene­n Jahr bereits abgezeichn­et, hätten sich jetzt aber durch die Corona-Krise noch einmal zugespitzt. Mit der Umsetzung eines Transforma­tionsprogr­ammes, das bis zum Jahr 2023 ausgelegt ist, will die Norma Group jährlich 40 bis 45 Millionen Euro einsparen. Dafür sei es erforderli­ch die Fertigung der Standorte in Gerbershau­sen, Maintal und im tschechisc­hen Hustopece zu konzentrie­ren. Die Produktion des Thüringer Werkes wird nach Tschechien verlagert.

Am Stammsitz in Hessen entfallen nach den Plänen des Unternehme­ns Aufgaben in der Verwaltung, der Logistik und einigen weiteren Bereichen, was zur Streichung von 159 Arbeitsplä­tzen führt. Geplant ist zudem die Schaffung eines Kompetenzz­entrums für einen Teil der Fertigung. Über dessen Standort – Maintal oder Hustopece – sei noch nicht entschiede­n. Die Norma Group hat weltweit insgesamt 8500 Mitarbeite­r.

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