Ohne Druck ins Ost-Derby
Bei Hansa Rostock bestreitet der FC Carl Zeiss Jena heute das erste seiner sechs Abschiedsspiele
Jena. Wer bei ihm mit im Bus gen Rostock sitz, wollte René Klingbeil nicht verraten. „Ich will vorher Hansa den Kader ja nicht auf dem Silbertablett servieren“, meinte der Teamchef des FC Carl Zeiss Jena vor dem OstDuell der 3. Fußball-Liga am heutigen Mittwoch im Ostseestadion. Geheimniskrämerei trotz des feststehenden Abstiegs in die Regionalliga.
Die Thüringer wollen sich in den verbleibenden sechs Spielen, auch wenn sie für Jena bedeutungslos sind, teuer verkaufen. „Wir werden uns auf keinen Fall hängen lassen“, versicherte Klingbeil erneut.
Eine Vorgabe von Sportdirektor Tobias Werner, die Startelf schon mit Blick auf die Mannschaft der kommenden Spielzeit umzubauen, gebe es nicht, sagte Klingbeil. Dennoch stehe er in stetigem Austausch mit dem neuen sportlichen Hauptverantwortlichen. „Wir aus dem Trainerteam können Eindrücke abgeben, wie man den einen oder anderen gesehen hat“, so Klingbeil. „Alles andere ist bei Tobi in sehr, sehr guten Händen“, findet der 39Jährige, der auch im neuen Trainerteam seinen Platz finden soll.
Dennoch kann sich der Ausstehende des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht nur der um ein Vielfaches kleinere Etat die Jenaer Zukunftsplanungen hemmt. Auch die noch offene Trainerfrage blockiert die Weichenstellung für die neue Saison augenscheinlich. Schließlich soll der neue Chefcoach, der wegen Klingbeils fehlender Lizenz nötig ist, bei der Kaderplanung auch ein Wörtchen mitreden.
So verwundert es auch nicht, dass aktuell nur Niklas Jahn, Flemming Niemann und Maximilian Rohr Verträge für die Regionalliga haben. Letzterer saß nicht im Bus, weil er die Begegnung heute wegen seiner fünften Gelben Karte verpassen wird. Dafür kehrt Daniele Gabriele nach abgesessener Sperre zurück.