Thüringer Allgemeine (Gotha)

Gebührener­höhung: CDU stellt Bedingunge­n

Zustimmung des Thüringer Landtags für mehr Geld für ARD und ZDF bleibt unsicher

- Von Martin Debes

Erfurt. Die Mehrheit im Thüringer Landtag zur geplanten Erhöhung des Rundfunkbe­itrags bleibt ungewiss. Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Mario Voigt sagte, dass man sich noch nicht entschiede­n habe. „Wir erwarten von den Rundfunkan­stalten klare Aussagen für eine Stärkung des Standorts Thüringen“, sagte er dieser Zeitung. „Das betrifft die Produktion von Sendungen und die Vergabe von Aufträgen. Wir werden uns nicht mit einem Zubrot abspeisen lassen.“

Am Mittwoch unterschri­eb der Thüringer Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) gemeinsam mit allen Ministerpr­äsidenten den

Staatsvert­rag für die Erhöhung des Rundfunkbe­itrags von 17,50 Euro auf 18,36 Euro. Es wäre die erste Erhöhung seit 2009.

Allerdings müssen jetzt alle Länderparl­amente zustimmen, damit der neue Vertrag im Januar 2021 in Kraft treten kann – und insbesonde­re in Mitteldeut­schland gilt bisher eine Zustimmung als unsicher.

In Sachsen und vor allem in Sachsen-Anhalt gibt es Widerstand in den Regierungs­fraktionen der CDU. In Thüringen fehlen der rotrot-grünen Minderheit­skoalition, deren Zustimmung als sicher gilt, vier Stimmen aus der Opposition für eine Mehrheit im Landtag. Die AfD-Fraktion lehnt die Erhöhung grundsätzl­ich ab. FDP-Fraktionsc­hef Thomas Kemmerich hatte sich zuletzt widersprüc­hlich geäußert. So bezeichnet­e er Anfang Mai die Erhöhung als „völlig falsches Signal“sei. Zwei Wochen später erklärte er, dass er die Erhöhung unterstütz­e: „Qualität kostet Geld. Am Mittwoch sagte Kemmerich wiederum auf Anfrage, dass die FDP keinesfall­s einer Beitragser­höhung zustimmen werde.

Der ARD-Vorsitzend­e Tom Buhrow präsentier­te sich aber gelassen. „Ich sehe, dass die rot-rot-grüne Minderheit­skoalition im Thüringer Landtag steht“, sagte er dieser Zeitung. „Wir werben dafür, dass genügend Stimmen von den anderen Fraktionen für eine Mehrheit zusammenko­mmen.“Leitartike­l

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FOTO: MARTIN SCHUTT/DPA CDU-landtagsfr­aktionsche­f Voigt. Mario

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