Großes Interesse an Schwertransporten durch Thüringen
Häufigstes Transportgut: Baumaschinen, Generatoren und Teile für Windkraftanlagen. 3645 Polizeibeamte im Einsatz
Erfurt. Die Summe der von Thüringen genehmigten Schwerlasttransporte und angefragten Transitfahrten war 2019 so hoch wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Das teilte das Infrastrukturministerium auf eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Olaf Kießling mit.
Die Thüringer Behörden stellten im vergangenen Jahr 3889 Genehmigungen aus und bearbeiteten 62.191 Anhörungen für die Durchfahrt;
im Jahr zuvor waren es zwar 3898 Genehmigungen, aber nur 54.424 Transitanhörungen. Die Zahl der tatsächlichen Transportfahrten liege noch höher, da eine Genehmigung mehrere Fahrten enthalten könne, heißt es in der von Staatssekretärin Susanna Karawanskij unterzeichneten Antwort.
Nur in seltenen Fällen müssen noch Polizeifahrzeuge die Schwerlasttransporte absichern. Voriges Jahr waren dafür 3645 Polizeibeamte im Einsatz. Das Land stellte Kosten von 380.000 Euro in Rechnung.
Die Anträge gingen von Thüringer Unternehmen, aber auch von der nationalen und internationalen Wirtschaft ein. Baumaschinen und unteilbare Großladungen wie Generatoren, Teile für Windparks oder Pressen seien häufig Transportgut. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe beantragen den Angaben zufolge den Einsatz beziehungsweise den Transport von Arbeitsmaschinen wie beispielsweise Mähdrescher. Klein ist der Anteil von Privatleuten, die Anträge stellen. Meist wollen sie ein Boot transportieren.
Generell muss der Antragsteller vorab prüfen, ob der Fahrweg geeignet ist, erläutert das Ministerium. Das Land beteiligt im Rahmen des Anhörungsverfahrens alle betroffenen Straßenbaulastträger, aber auch die Deutsche Bahn oder die Polizei. Der Antragsteller muss zudem begründen, warum ein Transport auf dem Schienen- beziehungsweise Wasserweg nicht möglich ist. Aufgrund fehlender Fluss- und Kanalinfrastruktur in Thüringen scheidet ein Transport auf dem Wasserweg generell aus, heißt es.