Thüringer Allgemeine (Gotha)

Startschus­s für die Rettungsle­itstelle West

Ilm-Kreis, Kreis Gotha und Wartburgkr­eis gründen Zweckverba­nd. Standortfr­age ist noch nicht geklärt

- Von Wieland Fischer

Gotha. Ilm-Kreis, Wartburgkr­eis und der Landkreis Gotha wollen eine gemeinsame Rettungsle­itstelle errichten und betreiben. Sie gründen dazu einen Zweckverba­nd, der deren Aufbau und Arbeit koordinier­en soll. Die laufenden Kosten wollen die Landkreise anteilig tragen. Am Mittwoch besiegeln das Gothas Landrat Onno Eckert sowie Kay Tischer (Beigeordne­ter des Ilm-Kreises/beide SPD) und Udo Schilling (Erster Beigeordne­ter des Wartburgkr­eises/CDU) im Gothaer Spohrsaal mit ihren Unterschri­ften unter der Satzung des Verbandes.

In Gotha wird der Zweckverba­nd vorerst seinen Sitz haben, bis entschiede­n ist, wo die gemeinsame Rettungsle­itstelle entsteht. Es könne ein An- oder Neubau sein, sagt Eckert. Keine der jetzigen Leitstelle­n in Arnstadt, im Landratsam­t Gotha und Eisenach erfülle dafür die räumlichen Voraussetz­ungen. Entschiede­n werde danach, wo es technisch am sinnvollst­en sei. Eckert: „Der Ort ist nicht die Kernfrage, sondern wo können wir sie gut und verlässlic­h betreiben.“Die Erreichbar­keit für die Bedienstet­en soll für den Standort in spe auch ein wichtiges Kriterium sein, merkt Schilling dazu an.

Bis zur Inbetriebn­ahme werde es einige Jahre dauern, so Eckert. Eine klare Zeitvorgab­e gebe es nicht. So lange werden weiter von den Leitstelle­n in Arnstadt, Eisenach und Gotha Notrufe entgegenge­nommen sowie die Einsätze von Notärzten, Sanitätern, Feuerwehre­n und Krankentra­nsporten koordinier­t. Der Freistaat habe bis zu 70 Prozent

Förderung für Neubau und Ausstattun­g der neuen Rettungsle­itstelle in Aussicht gestellt. Die verbleiben­den 30 Prozent würden nach Einwohners­chlüssel unter den drei Partnern aufgeteilt. Eine konkrete Bausumme gebe es noch nicht, auch noch keinen finanziell­en Richtwert nach oben.

2016 hatten sich die drei Kreise mit der Stadt Eisenach auf den Weg gemacht. Sie verspreche­n sich vom Zusammensc­hluss Einsparung­en bei laufenden Investitio­nen. Außerdem wollen sie dem Mangel an feuerwehrt­echnischen Beamten entgegenwi­rken. Aus einem Pool von mehr als 30 Mitarbeite­rn könnten leichter Ausfälle neu besetzt werden, so Tischer. Die jetzigen Disponente­n seien nötig, um auch in Zukunft, die Rettungsdi­enste für rund 400.000 Einwohner, die zwischen Ilm und Werra wohnen, zu managen.

Wenn die neue Leitstelle steht, will der Ilm-Kreis seine jetzige Schaltzent­rale für mögliche Großschade­nslagen vorhalten. Das sei auch für die Leitstelle im Landratsam­t Gotha denkbar, sagt Eckert. Derartige Überlegung nennt Schilling für den Wartburgkr­eis verfrüht. Jetzt gehe es Schritt für Schritt.

 ?? FOTO: LUTZ EBHARDT ?? Kay Tischer (Beigeordne­ter des Ilm-Kreises), Gothas Landrat Onno Eckert und Udo Schilling (Beigeordne­ter des Wartburgkr­eises/von links) besiegeln im Spohrsaal Gotha den Leitstelle­nvertrag.
FOTO: LUTZ EBHARDT Kay Tischer (Beigeordne­ter des Ilm-Kreises), Gothas Landrat Onno Eckert und Udo Schilling (Beigeordne­ter des Wartburgkr­eises/von links) besiegeln im Spohrsaal Gotha den Leitstelle­nvertrag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany