Jena geht in Rostock baden
Der FC Carl Zeiss verliert bei Hansa durch grobe individuelle Fehler 0:4. Am Samstag geht es zu Hause gegen Viktoria Köln
Rostock. Der FC Carl Zeiss Jena hat am Mittwochabend eine klare Niederlage bei Hansa Rostock kassiert. Bei den Hanseaten schenkten die Thüringer das traditionsreiche Ost-Duell schon in der ersten Halbzeit durch grobe individuelle Fehler her, verloren am Ende verdient 0:4.
FCC-Teamchef René Klingbeil rotierte angesichts des Mammutprogramms nach dem Re-Start, änderte seine Startelf gegenüber dem achtbaren 0:0 gegen Uerdingen auf vier Positionen. Neben Ur-Gestein René Eckardt kehrte der zuletzt gesperrte Daniele Gabriele zurück, ebenso der lange verletzte Patrick Schorr. Zudem durfte der 20-jährige Vasileios Dedidis zum ersten Mal in der 3. Liga von Beginn an ran. Der in Weimar geborene Mittelstürmer, der in dieser Saison in der Oberliga zwölf Mal für Jenas Zweite traf, hatte gegen Uerdingen mit einem Kurzeinsatz sein Debüt im Profifußball gegeben. Dass mit Laurens Zintsch (21) und dem Geraer Niclas Fiedler (22) zwei weitere Talente bei sommerlichen Temperaturen im Ostseestadion im Kader standen, darf als Fingerzeig für die nächste Serie in der Regionalliga gewertet werden.
Eigentlich machten es die Thüringer in der ersten Halbzeit ganz gut, waren trotz ihres feststehenden Abstiegs gegen Rostocker, die noch um den Aufstieg kämpfen, ebenbürtig. Dedidis hatte gar die Chance zur Führung (10.). Doch dann leistete Schorr Aufbauarbeit Ost, spielte eine klägliche Rückgabe auf Jo Coppens im Jenaer Tor. Der reagierte nicht schnell genug und Pascal Breier nutzte die Unaufmerksamkeit zur Führung (16.). Jena wehrte sich. Ein Tor von Dedidis wurde wegen Abseits aberkannt (33.). Aber ein erneuter Aussetzer, diesmal war es Nico Hammann, der den Ball an der Mittellinie vertändelte, entschied die Begegnung. Am Ende war erneut Breier Nutznießer (44.). Als Coppens wenig später Nikolas Nartey im Strafraum foulte und Maximilian Ahlschwede den Elfer verwandelte, war das 0:3 zur Pause perfekt. Kampflos wollten die Saalestädter die drei Punkte trotz des enormen Rückstandes nicht herschenken. Pech: Ein Tor von Gabriele zählte nicht – Abseits (57.).
Nur kurze Zeit später zeigte Schiri Eric Müller erneut auf den Punkt im Jenaer Strafraum. Diesmal war Aytac Sulu der Sündenbock, der Daniel Hanslik wohl foulte (61.). Aber Coppens hatte beim zweiten Strafstoß das bessere Ende für sich.
Das half am Ende wenig. Teamchef Klingbeil gab der Jugend eine Chance, brachte neben Zintsch und Fiedler auch noch Max Gottwald. Das 0:4, das Hansa nach wunderschöner Kombination durch Rasmus Pedersen erzielte (88.), konnten sie aber nicht mehr verhindern.