Thüringer Allgemeine (Gotha)

Elite-Truppe KSK wird umgekrempe­lt

Ministerin löst Einheit teilweise auf

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Berlin. Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) will das Kommando Spezialkrä­fte (KSK) der Bundeswehr nach einer Serie rechtsextr­emer Vorfälle grundlegen­d umstruktur­ieren und teilweise sogar auflösen. Das Kommando Spezialkrä­fte könne „nicht in seiner jetzigen Form bestehen bleiben“und müsse gründlich reformiert werden, heißt es in einem Bericht ihres Ministeriu­ms an den Bundestag. In Teilen des KSK hätten sich „ein toxischer Führungsst­il, extremisti­sche Tendenzen und ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelt“, kritisiert der Untersuchu­ngsbericht.

Konkret soll das Kommando bis auf Weiteres alle Übungen und internatio­nalen Kooperatio­nen einstellen. Einsätze sollen, soweit möglich, andere Einheiten übernehmen. Die zweite Kompanie des KSK, eine von vier insgesamt, soll aufgelöst werden – dieser Teil des Kommandos war bereits 2017 auffällig geworden mit einer Party, bei der mit Schweinekö­pfen geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt wurde. Der Reformproz­ess soll zudem überwacht werden. Auch die Ausbildung obliegt nicht mehr dem KSK, stattdesse­n soll das Training der Elite-Soldaten künftig unter Verantwort­ung der Infanterie­schule in Hammelburg stehen. Kramp-Karrenbaue­r sprach in der „Süddeutsch­en Zeitung“von einer Bewährungs­probe. Wenn diese scheitere, werde sich „unausweich­lich die Frage nach einer Neuordnung des KSK stellen“. dpa/afp

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