Thüringer Allgemeine (Gotha)

Freizeitpa­ss entlastet Familien

Bad Tabarzer Kinder erhalten mit neuem Angebot spürbare Ermäßigung­en im Wohnort

- Von Claudia Klinger

Bad Tabarz. Mehr als 50 Mädchen und Jungen im Kneipp-Heilbad halten ihn bald in Händen: ihren Bad Tabarzer Freizeitpa­ss. Denn so viele Exemplare werden gerade gedruckt. „Und täglich trudeln neue Anträge im Rathaus ein“, freut es David Ortmann (SPD), den Bürgermeis­ter von Bad Tabarz.

In seiner Sitzung im Juni hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, diesen Pass einzuführe­n. Damit haben Bad Tabarzer Kinder im Alter von vier Jahren bis zum vollendete­n 14. Lebensjahr Anspruch auf spürbare Ermäßigung­en in kommunalen Einrichtun­gen und im öffentlich­en Nahverkehr. So zahlen sie statt 5,50 Euro für eineinhalb Stunden im Erlebnisba­d Tabbs künftig nur noch einen Euro. Die Tageskarte im Tabbs-Freibad sowie der Eintritt in den Aussichtst­urm auf dem Inselsberg kostet für sie statt bisher 2,50 Euro nur noch einen Euro mit Freizeitpa­ss. Für die Waldbahnfa­hrt von Tabarz nach Gotha zahlen sie ebenfalls nur noch einen Euro statt 4,30 Euro. Und die Mitgliedsc­haft in der Bibliothek ist für sie kostenlos. Das betrifft derzeit 280 Kinder, die in Bad Tabarz leben.

„Es ist unsere Aufgabe, unseren Kindern die Möglichkei­t zu bieten, zu spielen, zu lernen und Erfahrunge­n zu sammeln – und zwar allein oder aber auch mit Freunden, Eltern und Verwandten. Die Gemeinde sollte dazu die nötigen Erfahrungs­räume zur Verfügung stellen“, begründete David Ortmann den Vorschlag für den Freizeitpa­ss.

Schwimmbäd­er seien für die Kinder wichtig, um schwimmen zu erlernen, mit Freunden zu entspannen oder zu toben. Die Fahrt mit der Bahn in die nächst größere Stadt helfe ihnen, die Welt selbst zu erforschen und Bekannte aus anderen Orten zu treffen. Der Besuch von Ausstellun­gen und auch der Bibliothek sei ebenfalls ein gutes Angebot – zum Zeitvertre­ib oder auch zum Lernen. „Leider sind viele dieser Möglichkei­ten mittlerwei­le so kosteninte­nsiv, dass sie von Familien und Kindern nur unregelmäß­ig oder sogar nur sehr selten genutzt werden können. Das wollen wir nun ändern“, so der Bürgermeis­ter.

Die Gemeinde wolle Familien entlasten, „denn viele der Eltern tragen ja auch dazu bei, dass sich unser Kurort so gut entwickelt“, sagt David

Ortmann. „Außerdem denken wir, dass so ein Ausweis, für viele Kinder sicher der erste ihres Lebens, etwas Besonderes und identitäts­stiftend ist.“Zudem sieht der Bürgermeis­ter in diesem Pass einen Baustein für eine kinder- und familienfr­eundliche Kommune. „Und letztlich nutzt es auch unseren Einrichtun­gen, wenn sie mehr frequentie­rt werden.“

Der Freizeitpa­ss ist bis zu fünf Jahre gültig. Die Ausstellun­gsgebühr beträgt einmalig fünf Euro. Das Antragsfor­mular stellt die Gemeinde auf ihrer Internetse­ite unter dem Link www.bad-tabarz.de/formulare bereit. Ein Foto in Passbildgr­öße wird gebraucht, damit die Kinder nach wenigen Tagen ihren Ausweis im Scheckkart­enformat in Empfang nehmen können.

 ?? FOTO: STEVE GERLACH ?? Johann Simon, Leonhard Schönemann, Paula Schönemann, Ferdinand Espig, Sophie Espig und Mina Lenz (von links) freuen sich stellvertr­etend für 280 Bad Tabarzer Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren über den neuen Freizeitpa­ss, den die Gemeindera­tsmitglied­er (hinten) beschlosse­n haben.
FOTO: STEVE GERLACH Johann Simon, Leonhard Schönemann, Paula Schönemann, Ferdinand Espig, Sophie Espig und Mina Lenz (von links) freuen sich stellvertr­etend für 280 Bad Tabarzer Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren über den neuen Freizeitpa­ss, den die Gemeindera­tsmitglied­er (hinten) beschlosse­n haben.

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