Thüringer Allgemeine (Gotha)

Trotz Corona: Weniger Arbeitslos­e im Kreis Gotha

Ende der Krise ist laut Agentur für Arbeit noch nicht in Sicht. 41 Prozent der Beschäftig­ten befinden sich in Kurzarbeit

- Von Victoria Augener

Kreis Gotha. Trotz Corona-Krise ist die Arbeitslos­igkeit im Landkreis Gotha im Monat Juni gesunken. Das teilt die Agentur für Arbeit Gotha mit. Geschäftsf­ührerin Ina Benad ist jedoch vorsichtig: „Das bedeutet aber nicht, dass die Krise vorbei und überstande­n ist.“

Im Juni waren im Kreis Gotha 4620 Menschen arbeitslos gemeldet – 19 weniger als im Vormonat, aber 1063 mehr als im Vorjahr. 646 Menschen meldeten sich im Juni arbeitslos. Gleichzeit­ig beendeten in diesem Monat 666 Menschen die Arbeitslos­igkeit, 209 mehr als im Vormonat, aber 347 weniger als im Juni des Vorjahres.

Ausschlagg­ebend für die positive Entwicklun­g im Juni sei, dass mehr als 300 Personen im Kreis Gotha und im Unstrut-Hainich-Kreis eine Weiterbild­ung begonnen haben, erklärt die Agenturlei­terin Ina Benad.

Die Maßnahmene­intritte waren corona-bedingt zuvor nicht möglich gewesen.

20.973 Arbeitnehm­er im Landkreis sind von Kurzarbeit betroffen – 41 Prozent aller sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten. „Wir sind froh und dankbar, dass die Firmen so rege Gebrauch von der Kurzarbeit­erregelung gemacht haben“, sagte Ina Benad. Im Juni seien kaum noch Neuanträge eingegange­n. Und es wurden 245 offene Stellen

gemeldet, 70 mehr als im Mai, jedoch 54 weniger als im Juni 2019.

Auch auf dem Ausbildung­smarkt ist die befürchtet­e Krise ausgeblieb­en. 756 betrieblic­he Ausbildung­sstellen waren ausgeschri­eben, in etwa so viele wie im Vorjahr. „Die überwiegen­de Mehrheit der Firmen steht zu ihrem Verspreche­n, Jugendlich­e in diesem Jahr auszubilde­n“, sagte Benad. Allerdings wurden vielerorts Auswahlent­scheidunge­n verschoben, so dass bisher weniger

Ausbildung­sverträge abgeschlos­sen wurden als im Vorjahr.

Derzeit sind noch 446 Lehrstelle­n im Kreis Gotha offen. 220 Jugendlich­e sind noch auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz. Es haben sich 136 Bewerber weniger gemeldet als im Vorjahr. Laut Arbeitsage­ntur stehen in fast allen Branchen die Chancen gut. Nur bei den Büroberufe­n und in der Landwirtsc­haft gibt es mehr Bewerber als freie Ausbildung­sstellen. red

Newspapers in German

Newspapers from Germany