Thüringer Allgemeine (Gotha)

Mentor für die Jugend

Chris Ensminger, Ex-Trainer der Rockets Gotha, betreut den Basketball-Nachwuchs in Ulm

-

sagt Ensminger, der nach den Lockerunge­n einen wahren Ansturm erlebt. „Alle freuen sich, dass es endlich wieder losgeht. Es wollen jetzt so viele Kinder spielen, dass wir die Zeiten in den Fitnessräu­men limitieren mussten. Wir versuchen, das Training abwechslun­gsreich zu gestalten. Wurf- und Passübunge­n, dynamische Einheiten im Park – man kann auf vielen Wegen fit werden“, sagt er.

Nachwuchss­pieler aus ganz Europa

Längst ist die Nachwuchsa­rbeit der beiden Vereine aus Ulm und Neu-Ulm internatio­nal geworden. Nachwuchss­pieler aus ganz Europa befinden sich in der Akademie, Ensminger hält bei Wettkämpfe­n im Sommer die Augen offen und hat sich ein großes Netzwerk aufgebaut. Immer auf der

Suche nach dem nächsten Talent, was einmal den Sprung nach ganz oben schaffen könnte.

Bei aller Profession­alität und sportliche­n Ambition achtet der ehemalige

BBL-Allstar darauf, dass sich die Jugendlich­en auch abseits der Plätze in die richtige

Richtung entwickeln.

„Viele Kinder

wohnen weit von zu Hause weg. Sie finden hier durch den Basketball zwar neue Freunde, aber mir ist sehr wichtig, dass sie die Schule ernst nehmen, möglichst ihr Abitur ablegen. Nur die Wenigsten werden am Ende Profi und können finanziell davon leben. Deshalb muss man immer darauf achten, sich daneben etwas aufzubauen. Das hat mir damals mein

Highschool-Trainer

beigebrach­t“, sagt Ensminger, der sich als „Mentor für die Jugendlich­en“sieht.

Sie alle hören auf die Worte des 46-Jährigen – natürlich auch die beiden Söhne Zachary und Jacob. Zachary (19 Jahre) spielte unlängst beim Finalturni­er der BBL in München für Ulm ein paar Minuten und wechselt nun nach

Quakenbrüc­k

in die ProA. „Ein ambitionie­rter Verein, wo er viele Einsatzmin­uten sammeln kann. Natürlich will er irgendwann fest in der BBL spielen. Doch der Schritt in die zweite Liga ist richtig. Wenn er sich dort entwickelt und gute Leistungen bringt, wird er in zwei Jahren sicher Angebote aus der Bundesliga bekommen“, sagt er über seinen älteren Sohn, der in dieser Saison unter anderem mit dem Erfurter Kristofer Krause zusammensp­ielte.

Beide Söhne basketball­verrückt

Jacob (16) gehörte bisher zum JBBL-Kader (Jugend-Basketball­Bundesliga) und wird nun in die NBBL wechseln. „Sie sind beide basketball­verrückt, das war schon zu Gothaer Zeiten so. Sie wollten immer alles über das Spiel wissen, obwohl wir als Eltern nie Druck ausgeübt haben. Meinetwege­n hätten sie auch Fußball spielen können“, so Ensminger.

Mit ein paar Jahren Abstand blickt er größtentei­ls mit positiven Eindrücken auf seine Zeit als Trainer in Gotha (2013 bis 2017) zurück. „Ich werde Dirk Kollmar immer dankbar sein, dass er mir die Möglichkei­t gegeben hat, als Trainer einzusteig­en. Wenn ich an die Samstagabe­nde in der Blauen Hölle zurückdenk­e, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Schade nur, dass es nicht so geendet hat, wie es hätte enden sollen. Aber das ist halt ein Teil des Geschäfts“, meint der 46Jährige, der mit der Aufgabe in Ulm einen neuen Lebensabsc­hnitt gefunden hat.

 ?? FOTO: SASCHA FROMM ?? Ulm/Gotha.
Immer engagiert: Chris Ensminger während seiner Zeit in Gotha. Nun hat er in Ulm sein sportliche­s und privates Glück gefunden.
FOTO: SASCHA FROMM Ulm/Gotha. Immer engagiert: Chris Ensminger während seiner Zeit in Gotha. Nun hat er in Ulm sein sportliche­s und privates Glück gefunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany