Was macht eigentlich…?
Chris Ensminger ist ein Morgenmensch. Beim für 8.15 Uhr arrangierten Plausch am Telefon ist der 46-Jährige gut gelaunt und gibt sich redselig. Als er über seine Arbeit bei den BBU `01 – einem Basketballverein in Neu-Ulm – spricht, wird schnell klar, wie vielschichtig sein Tagespensum ist. Ensminger betreut das NBBL-Team (Nachwuchs-Basketball-Bundesliga) von Ratiopharm Ulm, ist zeitgleich Assistenztrainer bei der in der Regionalliga spielenden ersten Herrenmannschaft des BBU ´01 und kümmert sich um Trainingscamps sowie die Verpflichtung junger Talente. „Fünf verschiedene Jobs“, sagt er und lacht.
Es ist ein voller Terminkalender, dem er sich seit drei Jahren gerne stellt. „Es ist sehr abwechslungsreich und manchmal gar nicht so einfach, alles abzustimmen. Aber es macht mir viel Spaß, mit den jungen Spielern zu arbeiten“, sagt der USAmerikaner, dessen erste Trainerstation die Rockets Gotha in der ProA waren.
Nach Ulm zogen die Ensmingers – neben Chris Ehefrau Beth die beiden Söhne Zachary und Jacob – wegen der basketballerischen Ausbildung des älteren Sohnes „Zach“, der nach Stationen in Gotha und Jena nach Ulm ging. Der Umzug nach Baden-Württemberg stellte sich als Glücksfall heraus. Nicht nur, dass Ehefrau Beth schnell eine Anstellung an der internationalen Schule fand. Chris nahm, nachdem er ein Jahr bei den Ulmern sein Wissen einbrachte, das Angebot des Vereins für eine Dauerbeschäftigung im Nachwuchsbereich an.
Dieser bietet viel Abwechslung, aber auch die eine oder andere logistische Herausforderung. Zwar sind die Trainingsmöglichkeiten der Akademie formidabel. Doch die Corona-Krise mit all ihren Nachwirkungen zeigt auf, dass alles gut organisiert sein will. In Ulm in Baden-Württemberg
können die Spieler ab diese Woche wieder mit Kontakttraining beginnen. Im nur drei Kilometer entfernten, aber zu Bayern gehörendem Neu-Ulm, ist dies noch verboten.
„Die Corona-Krise war für viele Kinder ein Schock. Sie hatten keine Möglichkeiten mehr zum Training. Wir haben versucht, sie mit Videos und Anleitungen auf einem guten physischen Level zu halten“,