Thüringer Allgemeine (Gotha)

Wechsel in der Chefarztet­age

Unfallchir­urg Wolfgang Philipp vom Friedrichr­odaer Klinikum geht in den Ruhestand

- Von Conny Möller

Friedrichr­oda. Bereits den sechsten Tag seines Ruhestande­s genießt derzeit Wolfgang Philipp. Der Mediziner leitete sechs Jahre als Chefarzt die Unfallchir­urgie/Orthopädie am SRH-Krankenhau­s Waltershau­senFriedri­chroda. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde auf eine feierliche Verabschie­dung verzichtet. Ein Nachfolger steht bereits fest: Volker Dürer aus Bad Langensalz­a.

Der heute 65-jährige Wolfgang Philipp, geboren im hessischen Lich, begann seine Tätigkeit 2014 als Honorararz­t am Friedrichr­odaer Klinikum. Der Facharzt für Chirurgie, der in Düsseldorf Medizin studierte und an Kliniken in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Duisburg tätig war, wurde schnell heimisch im Kreis Gotha. „Ich wollte schon immer in der Grund- und Regelverso­rgung arbeiten, weil es hier überschaub­are Strukturen gibt“, sagt Philipp. Alsbald wurde ihm wegen seiner Erfahrung in der Unfallchir­urgie die Stelle des Chefarztes in dem Bereich angeboten.

Unter seiner Leitung wurde die Abteilung am SRH weiter entwickelt und ausgebaut. So legte das

Team um Wolfgang Philipp Wert auf den Zusatz „Spezielle Unfallchir­urgie“. Dahinter verbirgt sich unter anderem die Behandlung von Verletzung­en höherer Schwierigk­eitsgrade und deren Folgezustä­nden, aber auch die Organisati­on, Überwachun­g und Durchführu­ng der Behandlung von Schwerverl­etzten.

„Zu uns kommen viele Patienten mit chronische­n Erkrankung­en des Bewegungsa­pparates, aber auch Menschen mit Unfall-, Sport- und Freizeitve­rletzungen sowie nach Arbeitsunf­ällen“, so der Mediziner.

Dass sich seine Arbeit gelohnt habe, sehe er in der hohen Akzeptanz unter der Bevölkerun­g.

Unter Philipps Federführu­ng erhielt das Krankenhau­s 2015 und 2018 die Rezertifiz­ierung zum lokalen Trauma-Netzwerk. Seit 2009 ist die Klinik als solches anerkannt. Der Status wird alle drei Jahre überprüft. Bei den Patienten, die im Traumazent­rum behandelt werden, handelt es sich um Schwerverl­etzte bei Verkehrsun­fällen und ältere Patienten, die Verletzung­en am Bewegungsa­pparat haben. Und hier sieht

Philipp in der Zukunft eine Zunahme gerade bei älteren Menschen, die Verletzung­en an Hüfte, Beinen oder Armen erlitten haben, auf das Krankenhau­s zukommen. So sei es aus seiner Sicht wichtig, eine Schnittmen­ge zwischen Orthopädie und Unfallchir­urgie zu schaffen.

Auf seinen Nachfolger wird viel Arbeit zukommen, ist sich Philipp sicher. Doch habe er großes Vertrauen, denn schließlic­h sei dieser für ihn kein Unbekannte­r. So wird den Chefarztpo­sten der DiplomMedi­ziner Volker Dürer übernehmen. Der 61-Jährige ist noch als Chefarzt der Orthopädie am Hufelandkl­inikum Bad Langensalz­a tätig und wird aufgrund seiner Kündigungs­frist spätestens am 1. Januar 2021 im SRH-Krankenhau­s beginnen. Bis dahin wird die Unfallchir­urgie aber nicht führungslo­s bleiben, sondern kommissari­sch von Oberarzt Maik Braunke geleitet. „Und wenn man mich braucht, stehe ich zur Verfügung“, sagt der scheidende Chefarzt.

„Ich kenne das Klinikum und das gute Miteinande­r“, so Dürer, der mit Familie in Jena wohnt. Der Orthopäde will das Niveau der Abteilung fortsetzen und entwickeln.

 ?? FOTO: CONNY MÖLLER ?? Einen Wechsel in der Unfallchir­urgie/Orthopädie am SRH-Krankenhau­s Waltershau­sen-Friedrichr­oda steht bevor: Wolfgang Philipp (links) übergibt seinen Chefarztpo­sten an Volker Dürer (Mitte), der vom Ärztlichen Direktor Carsten Stülzebach begrüßt wurde.
FOTO: CONNY MÖLLER Einen Wechsel in der Unfallchir­urgie/Orthopädie am SRH-Krankenhau­s Waltershau­sen-Friedrichr­oda steht bevor: Wolfgang Philipp (links) übergibt seinen Chefarztpo­sten an Volker Dürer (Mitte), der vom Ärztlichen Direktor Carsten Stülzebach begrüßt wurde.

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