Thüringer Allgemeine (Gotha)

„Schuldenbr­emse in die Verfassung“

Durch den Treffer von Bayern-Angreifer Kingsley Coman (links) gewinnt Bayern München das Finale der Champions League gegen Paris Saint-Germain mit 1:0. CDU wirft Rot-Rot-Grün beim Entwurf des Haushalts 2021 Hilflosigk­eit vor

- Von Elmar Otto

Erfurt. Die CDU-Landtagsfr­aktion will die Schuldenbr­emse künftig in der Landesverf­assung festschrei­ben. „Wir wollen damit eine Art Ewigkeitsg­arantie für dieses wichtige Instrument schaffen, neue Kredite auszuschli­eßen“, sagt CDU-Fraktionsc­hef Mario Voigt dieser Zeitung. Gemeinsam mit der rot-rotgrünen Minderheit­skoalition verfüge die Union über die nötige Zweidritte­lmehrheit im Landtag und könne die Verfassung ändern.

Die Schuldenbr­emse ist bislang lediglich in der Landeshaus­haltsordnu­ng verankert. Sie könne vergleichs­weise leicht außer Kraft gesetzt werden, so Voigt. „Damit können wir uns künftige Diskussion­en über eine Aufweichun­g der Schuldenbr­emse ersparen.“Durch die Bewältigun­g der Corona-Krise werde sie nicht obsolet. Diese Krise sei vielmehr ein Anwendungs­fall für die Schuldenbr­emse.

Die Kreditfina­nzierung in absoluten Ausnahmesi­tuationen wie den zurzeit gegebenen entspricht dem

Willen, diese Kredite in überschaub­arer Zeit zurückzuza­hlen. Das sind nach der Landeshaus­haltsordnu­ng fünf Jahre.

Die Regierungs­fraktionen verfügen über keine Mehrheit. Sie haben mit der CDU einen Stabilität­spakt geschlosse­n, um im Landtag wichtige Entscheidu­ngen gemeinsam zu treffen.

Bei der Debatte um den Haushalt 2021, dessen Entwurf das Kabinett am Dienstag beschließe­n will, macht Voigt Rot-Rot-Grün schwere Vorwürfe. „Die Regierung Ramelow konnte sechs Jahre in Schön-WetterZeit­en mit hohen Steuereinn­ahmen regieren. Jetzt wo es um Sparen, kluges Setzen von Schwerpunk­ten und Investitio­nen für die Zukunft geht, wirkt sie hilflos“, kritisiert er. „Kassenstur­z bedeutet nicht mehr Geld ausgeben, sondern jeden Euro umdrehen und fragen, was es den Thüringern nützt.“

Linke, SPD und Grüne hatten sich wegen der Auswirkung­en der Pandemie darauf verständig­t, rund 1,82 Milliarden Euro Schulden aufnehmen zu wollen. Leitartike­l, Seite 2

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