Glückwunsch FC Bayern
Paris darf als paradiesischer Ort empfunden werden. Die Stadt des Lichts aber muss weiter warten, den Fußball-Stolz in die Welt strahlen zu dürfen.
Schade, Thomas Tuchel. Kompliment, Hansi Flick. Glückwunsch, FC Bayern.
Der deutsche Rekordmeister hat die Stars vom Prinzenpark mit einer famosen Vorstellung entzaubert. Und sich selbst zu einem Riesengewinn in dieser Champions League-Saison geschossen.
Europa verneigt sich zum dritten Mal vor der Mannschaft von der Isar. Wer hätte das gedacht.
Nicht selbst im Geldregen zu stehen, wird das sein, was die Pariser am wenigsten anficht.
Nach Millionen gelüstet es den katarischen Besitzern des Starensembles wohl kaum. Rund sieben Mal mehr, als die Münchner auf ihrem Weg auf den Thron erspielt haben, steckten die Investoren allein in den Transfer von Neymar. Garniert mit einer irrwitzigen WM-Botschafterrolle soll er zwischen 700 und 800 Millionen Euro gekostet haben. Ein absurd hoher Transfer, der mit Ausnahmespielern wie Mbappe, di Maria oder Verratti veredelt worden ist.
Nein, den Besitzern von Paris Saint-Germain geht es ums Renommee, um den Wüstenstaat im Glanz des Erfolges mit sonnen zu lassen. Koste es, was es wolle. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2022 scheint jede sportliche Werbung von allerhöchstem Wert. Umso mehr, wenn sonst nur von menschenunwürdigen Bedingungen und Pein auf WM-Baustellen die Rede ist.
Es hätte ein Tag wie in Gold gegossen für PSG und den katarischen Staatsfonds sein sollen. Fünf Jahre haben sie sich für den Sieg der Champions League einst gegeben, fast doppelt so lange mussten sie warten, um im Finale zu sein. Weil auch Bayern für einen Schriftzug auf dem Ärmel ein paar Katar-Millionen kassiert, glänzt der Abend zumindest silbern.
Und er lässt nur zu, vor einer großen Bayern-Mannschaft den Hut zu ziehen. Die Defensivarbeit ist eines der bayrischen Prunkstücke dieser Champions-League-Saison gewesen und lässt ganz Paris weiter vom Henkelpott träumen.
Mag der Treibstoff für grenzenlosen Reichtum wie von allein sprudeln. Für Erfolg braucht es mehr als Kaufkraft. Das geht runter wie Öl.