R-Wert sinkt unter kritische Schwelle von 1
RKI meldet 711 Neuinfektionen
Berlin. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland lag am Montag unter 1000. Eine Entwarnung ist das aber nicht. Auch wenn die Re- produktionszahl, der R-Wert, wie- der gesunken ist.
RKI: 711 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Montag 711 Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. An Sonnta- gen und Montagen sind die Fallzah- len meist niedriger als an anderen Tagen, da am Wochenende nicht al- le Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Ende vergangener Woche hatten die Fallzahlen erst- mals nach vier Monaten die 2000er- Marke überschritten. Seit Beginn der Krise steckten sich laut RKI 233.575 Menschen in Deutschland mit dem Virus an (Stand: 24.8., 0 Uhr). Bei 9272 Toten wurde ein Zusammenhang mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. Der R-Wert lag am Montag bei 0,98 (Stand: 24.08., 0 Uhr, Vortag: 1,08). Ein Infizierter steckt also im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen an.
Immunität von kurzer Dauer
Hongkonger Forscher haben eige- nen Angaben zufolge erstmals eine erneute Corona-Ansteckung bei einem genesenen Patienten nachge- wiesen. Die Uniklinik der Universi- ty of Hong Kong schrieb am Montag auf Twitter, dass Mikrobiologen weltweit erstmals einen solchen Fall dokumentiert hätten. Die Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass „Im- munität nach einer natürlichen In- fektion von kurzer Dauer sein kann“. Die Klinik hatte einen Mann untersucht, der sich im Frühjahr in- fiziert hatte. Nachdem er sich erholt hatte, sei das Virus vier Monate spä- ter erneut nachgewiesen worden.
EU-Kommissar unter Druck
EU-Handelskommissar Phil Hogan muss wegen eines Verstoßes gegen Corona-Regeln um seinen Job ban- gen. Einer Sprecherin zufolge prüft EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, ob sie Konsequenzen aus dem Verhalten des Iren zieht. Eine Option wäre, ihn zum Rücktritt aufzufordern. Hogan hat mit etwa 80 weiteren Personen an dem Dinner einer Golfgesellschaft teilgenom- men. In Irland dürfen sich derzeit aber nicht mehr als 50 Menschen in geschlossenen Räumen treffen.
Reisewarnung für Paris
Die Bundesregierung hat am Montagabend wegen der Corona-Anste- ckungsgefahren eine Reisewarnung für die französischen Regionen Île- de-France mit der Hauptstadt Paris sowie Provence-Alpes-Côte d’Azur ausgesprochen. Beide Gebiete wer- den seitdem auf der fortlaufend ak- tualisierten Liste des bundeseige- nen Robert-Koch-Institutes als Risi- kogebiete geführt. Die Einstufung bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusli- che Quarantäne begeben. dpa/afp