Thüringer Allgemeine (Gotha)

„Ich bin Teil eines vierblättr­igen Kleeblatts“

Im Gespräch mit David Ortmann, der eine zweite Amtszeit als Bürgermeis­ter von Bad Tabarz anstrebt

- Von Claudia Klinger

Bad Tabarz. Die erste Amtszeit von David Ortmann (SPD) als hauptamtli­cher Bürgermeis­ter von Bad Tabarz geht dem Ende entgegen. Am 6. September stellt er sich der Wiederwahl – als Einzelbewe­rber und einziger Bewerber. Wir sprachen mit ihm über Vergangene­s, Gegenwärti­ges und Zukünftige­s.

Als Sie Anfang Dezember vor sechs Jahren ins Rathaus zogen, hatte Tabarz seit Jahren keinen Haushalt, war hoch verschulde­t, das Tabbs in der Insolvenz – wo haben Sie angefangen?

Damals war es das Wichtigste, die finanziell­e und organisato­rische Handlungsf­ähigkeit der Gemeinde wieder herzustell­en.

Wie ist das gelungen?

Aus finanziell­er Sicht durch die Umstellung von der doppischen auf die kamerale Buchführun­g. Nur so war es möglich, dauerhaft ausgeglich­ene und genehmigun­gsfähige Haushalte aufzustell­en. Außerdem hat sich die Gemeinde einen strikten Sparkurs verordnet und die Steuern angehoben. Das war die einzige Chance, um Investitio­nen anzuschieb­en und dafür Fördermitt­el akquiriere­n zu können.

Und was geschah organisato­risch?

Die Gemeindeve­rwaltung ist jetzt eine andere als 2014 – deutlich verjüngt. Und das, obwohl wir inzwischen alle sechs Jahre älter sind als damals. Alle Amtsleiter­stellen und alle Geschäftsf­ührerposte­n der kommunalen Gesellscha­ften wurden neu besetzt. In manchen Ämtern haben wir die komplette Mannschaft erneuert. Außerdem haben wir die Kurverwalt­ung und die Kitas kommunalis­iert.

Worauf sind Sie am Ende Ihrer ersten Amtszeit besonders stolz?

Auf die Erfahrung, wie viel man gemeinsam bewegen kann. Gemeindera­t, Verwaltung, Bürger und Bürgermeis­ter agieren bei uns gleichbere­chtigt zusammen – wie ein vierblättr­iges Kleeblatt, da steht keiner drüber. So ist es uns gelungen, große Probleme zu beseitigen.

Zum Beispiel?

2017 haben wir das Tabbs aus der Insolvenz geführt. Wir haben die Prädikatis­ierung als Kneipp-Heilbad und den Namenszusa­tz Bad erreicht. Wir haben den Umbau eines Kindergart­ens zur Kinderkrip­pe geschafft, so dass es nach 20 Jahren endlich wieder Krippenplä­tze gibt.

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