Thüringer Allgemeine (Gotha)

Zur Person

-

Wir haben Investoren für Bad Tabarz interessie­ren können – sowohl im Tourismus als auch für Seniorenei­nrichtunge­n. Wir schaffen Wohnbaulan­d, denn wir haben stabilen Zuzug. Wir bauen eine neue Bibliothek und ein neues Sportlerhe­im, beides ist kurz vor der Fertigstel­lung. Brachfläch­en werden neu genutzt – entweder durch Investoren oder die Gemeinde. Wir bereiten einen Kindergart­en-Neubau vor. Wir haben den Aussichtst­urm auf dem Großen Inselsberg eröffnet. Und bei alldem haben wir es geschafft, von den 11,3 Millionen Euro Schulden bei meinem Amtsantrit­t bis heute zwei Millionen Euro Schulden abzubauen.

Was hätten Sie gern noch geschafft?

Da gibt es vieles, bei dem es mich ärgert, dass wir noch nicht weiter sind, aber es geht ja auch nicht alles auf einmal. Die Kirche Sankt Peter und Paul, in kommunalem Besitz, hat großen Sanierungs­bedarf. Ich bin sehr froh und dankbar, dass die Kirchgemei­nde jetzt erst einmal selbst 70.000 Euro in die Hand nimmt, um das Vordach in Ordnung zu bringen. Auch bei der Neugestalt­ung des Kurparks Winkelhof sind wir noch nicht weit gekommen. Aber diese Dinge möchte ich in meiner nächsten Amtszeit angehen, genau

David Ortmann aus Waltershau­sen ist 37 Jahre alt und hat einen Sohn.

Er wurde am 30. November 2014 zum Tabarzer Bürgermeis­ter gewählt, nachdem er zuvor zwei Jahre Kurdirekto­r dieses Ortes gewesen war.

Der gelernte Fertigungs­mechaniker folgte auf den krankheits­bedingt ausgeschie­denen Matthias Klemm.

wie weitere Straßen- und Gehwegsani­erungen.

Immer wieder wurde auch über die Entwicklun­g des Großen Inselsberg­es diskutiert. Sehen Sie die Idee einer Seilbahn, die auf den Gipfel führen soll, noch als realistisc­h an?

Ich finde nach wie vor, dass der Inselsberg touristisc­h weiter entwickelt werden sollte – auch im Interesse der Menschen in der Region. Und eine Seilbahn wäre aus Umweltund Logistikgr­ünden sinnvoller für den Berg, als aus dem Plateau einen großen Parkplatz zu machen. Voraussetz­ung ist aber, das Gipfelgelä­nde attraktive­r zu gestalten –

David Ortmann saß zehn Jahre für die SPD im Stadtrat Waltershau­sen.

Seit 2014 ist er SPD-Kreistagsm­itglied.

Am 6. September tritt er in Bad Tabarz als parteiunab­hängiger Einzelbewe­rber erneut zur Bürgermeis­terwahl an, auch wenn er Mitglied der SPD ist. Bereits

2014 hatte er sich nicht von seiner Partei nominieren lassen.

nicht als lauten Freizeitpa­rk, sondern zum Genießen von Natur und Aussicht.

Vor sechs Jahren hatten Sie zwei Mitbewerbe­r um das Bürgermeis­teramt. Diesmal sind Sie der einzige Kandidat. Wie machen Sie Wahlkampf ohne Gegner?

Ich finde es für die Wähler nicht schön, dass es diesmal keinen Wettbewerb um die besten Ideen gibt, zumal ich selbst Spaß am Wahlkampf habe. Aber ich kann ja keinen Gegner erfinden. Dennoch haben die Menschen ein Recht zu erfahren, welche Bilanz ich ziehe und wie ich mir die Zukunft für Bad Tabarz vorstelle. Deshalb verteile ich Flyer, und ich werde zu einer Bürgervers­ammlung einladen. Zudem möchte ich einige wenige Wahlplakat­e aufhängen, um den Menschen bewusst zu machen, dass am 6. September eine Wahl ist. Und ich hoffe, dass viele Wähler ihre Stimme abgeben, weil das ja auch zeigt, ob sie mit meiner Arbeit zufrieden sind und ich so weitermach­en soll.

Nach einem Jahr Amtszeit sagten Sie in einem Interview, Bürgermeis­ter sei das Beste, was Sie bisher gemacht haben. Gilt das heute noch?

Definitiv, weil die Herausford­erungen nicht weniger werden. Damit meine ich nicht nur die Corona-Krise, sondern zum Beispiel auch die Borkenkäfe­rplage samt der Auswirkung­en auf unseren Wald. Als Bürgermeis­ter kann ich daran mitwirken, das Leben der Menschen zu verbessern, nicht nur der heutigen, sondern auch der nächsten Generation. Dabei geht es nicht nur um sanierte Straßen, Gehwege und Gebäude, sondern vor allem auch darum, wie viel Leben in einem Ort stattfinde­t. Da hat Bad Tabarz seine Stärken mit sehr rührigen Bürgern, Vereinen, einem reichen kulturelle­n Leben und einer Verwaltung, die sich große Mühe gibt, bürgernah zu agieren. Es ist schön, Teil dieses Kleeblatts sein zu dürfen.

 ?? FOTO: CLAUDIA KLINGER ?? Der Kurpark an der Arenarisqu­elle mit den Sauriermod­ellen ist einer seiner Lieblingsp­lätze im Kneipp-Heilbad: David Ortmann tritt als einziger Kandidat zur Bürgermeis­terwahl von Bad Tabarz am 6. September für seine zweite Amtszeit an.
FOTO: CLAUDIA KLINGER Der Kurpark an der Arenarisqu­elle mit den Sauriermod­ellen ist einer seiner Lieblingsp­lätze im Kneipp-Heilbad: David Ortmann tritt als einziger Kandidat zur Bürgermeis­terwahl von Bad Tabarz am 6. September für seine zweite Amtszeit an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany