Thüringer Allgemeine (Gotha)

Schwalbenh­aus in diesem Sommer gut besucht

Die vier Kunstnest-Kolonien auf der Fahner Höhe sorgen für reichlich Nachwuchs. Naturschut­zbund zieht Bilanz

- Von Hartmut Schwarz

Gierstädt. Seit zehn Jahren ist Thüringen jetzt bereits an der bundesweit­en Nabu-Aktion Schwalben willkommen beteiligt. Eine Vielzahl von Plaketten weisen inzwischen Gebäude aus, in denen der unvermeidl­iche Kot akzeptiert, den Schwalben eine Heimat gegeben wird. „Der Sommer war für die Schwalben perfekt!“Tino Sauer, der Schwalbenb­eauftragte des Nabu Thüringen, zeigt sich mit der diesjährig­en Bilanz der Kolonien zufrieden.

Die Kolonien sind Kunstneste­r, die an geeigneten Stellen im Raum Gierstädt angebracht und unter Beobachtun­g gestellt worden. Die

Brutstätte­n sorgten für 324 junge Schwalben.

Die meisten, 175, wurden im Gierstädte­r Schwalbenh­aus gezählt. Rückblicke­nd sei der Start für die Schwalben und für andere Brutvögel allerdings nicht optimal gewesen. Zu trocken, es gab kaum Schlamm und Modder, um Nester zu bauen. Auch der Insektenfl­ug habe gefehlt, es fehlte lange Zeit an ausreichen­d Nahrung.

Nachdem der Mai überstande­n war, kamen endlich glückliche­re Zeiten für die Schwalben. Die Regengüsse im Juni hätten für viele Möglichkei­ten zum Nestbau gesorgt. Sauer: „Es kann davon ausgegange­n werden, dass die Erstbruten auch alle erfolgreic­h ausfliegen.“

Vorige Woche wurde erneut gezählt. Diesmal war es an der Zeit, die Zweitbrute­n zu begutachte­n. Zusammen waren es in den vier Kolonien 268 Jungtiere, die in den Nestern gefunden wurden. Das Schwalbenh­aus lag mit 137 geschlüpft­en Schwalben wieder ganz vorn. Zumindest in diesem Jahr scheint es den negativen Trend der Schwalben-Population gebremst zu haben.

Der Nabu möchte auch künftig verstärkt auf Hausbesitz­er zugehen, damit diese ihre Häuser und Gebäude für Schwalben besiedlung­sfähig gestalten. Hierzu zählen als Lenkungsma­ßnahme auch das Anbringen von Kunstneste­rn und bei größeren Objekten das Errichten von Schwalbenh­äusern.

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FOTO: NATURSCHUT­ZBUND Das Schwalbenh­aus ist eigentlich nur eine auf einem Mast montierte DachAttrap­pe mit Kunst-Nestern – die offenbar voll dem Geschmack der Schwalben entspreche­n.

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