Reisewarnung für 160 Staaten verlängert
EU-Handelskommissar Hogan tritt zurück
Berlin. Auf die weltweit anhaltend hohen Corona-Zahlen hat die Bun- desregierung mit einer Verlänge- rung der bisherigen Maßnahmen reagiert. Für 160 Staaten gelten des- halb weiterhin Reisewarnungen.
R-Wert sinkt weiter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch auf seiner Internetsei- te 1576 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet. Am Diens- tag waren es 1278, am Samstag da- vor noch 2034. Seit Beginn der Kri- se haben sich mindestens 236.429 Menschen mit dem Virus Sars-CoV- 2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 9280. Seit dem Vortag ka- men drei Fälle hinzu. Der R-Wert lag bei 0,85 (Vortag: 0,90, Stand 26.8., 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infi- zierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.
Regierung setzt Maßnahmen fort
Die Bundesregierung hat die Reise- warnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der EU um zwei Wochen bis zum 14. September ver- längert. Das wurde am Mittwoch in der Kabinettssitzung entschieden. Außenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen – ein ein- maliger Vorgang. Ab Juni galten Ausnahmen für die Länder der EU, des Schengenraums sowie Großbri- tannien, Andorra, Monaco, San Marino und den Vatikanstaat. Am Mittwochabend wurde auch für An- dorra und das britische Gibraltar eine Reisewarnung ausgesprochen.
EU-Handelskommissar tritt zurück
EU-Handelskommissar Phil Hogan tritt wegen Verstößen gegen Coro- na-Regeln in seinem Heimatland Ir- land zurück. Das bestätigte Hogans Kabinettschef am Mittwochabend in Brüssel. Kommissionspräsi- dentin Ursula von der Leyen hatte von Hogan eine Erklärung verlangt. Der 60-Jährige soll mit etwa 80 an- deren Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft in einem Hotel im Westen Irlands teilgenommen und damit gegen die Personen- Obergrenze für Versammlungen verstoßen haben.
Reisewarnung für Deutschland
Norwegen warnt wegen des An- stiegs der Corona-Fallzahlen in Deutschland vor Reisen in die Bun- desrepublik. Vor „nicht unbedingt notwendigen“Reisen nach Deutschland wird abgeraten, wie das Außenministerium in Oslo am Mittwoch bekannt gab. Reisende aus Deutschland und Liechtenstein müssen sich ab dem 29. August bei der Ankunft in Norwegen für zehn Tage in Selbstisolation begeben. Nur wenige Länder haben bisher von Deutschland als Reiseziel abge- raten. In Finnland bestehen seit Montag Einreisebeschränkungen für die meisten EU-Länder, da- runter auch Deutschland. dpa