Thüringer Allgemeine (Gotha)

„So langsam greifen die Automatism­en“

Christophe­r Kohls, Trainer des SV Behringen/Sonneborn, sieht seine Handballer für die Saison gerüstet

- Von Mike El Antaki

Behringen. Mit drei Begegnunge­n wurde am vergangene­n Wochenende die Saison in der Handball-Thüringenl­iga der Männer eröffnet. Noch im Wartestand ist der SV Town & Country Behringen/Sonneborn, dessen erstes Punktspiel gegen Aufsteiger Post Gera für kommenden Sonntag angesetzt ist. Wegen der Corona-Situation muss ohne Zuschauer gespielt werden. Darüber, über aktuelle Form und Saisonziel sprachen wir mit Trainer Christophe­r Kohls.

Es wird ein außergewöh­nliches Spieljahr. Was prägt Ihre Gedanken an die Saison? Vorfreude oder

Skepsis?

Sowohl als auch. Natürlich freuen wir uns, dass es wieder losgeht. Aber aktuell ist unklar, ob unser Spiel am Sonntag auch stattfinde­n wird. Denn bekanntlic­h ist es in der Hainich-Halle verboten, die Duschen zu nutzen. Wir rechnen damit, dass Gera eine Spielverle­gung beantragen wird. Es wäre verständli­ch, denn ungeduscht zurückzufa­hren, ist wirklich nicht zumutbar.

In Suhl dürfen am kommenden Wochenende 445 Zuschauer in die Halle, in Mühlhausen waren es am Samstag 150. Behringen/Sonneborn muss vor leeren Rängen antreten. Ist das nicht Wettbewerb­sverzerrun­g?

So krass würde ich es nicht bezeichnen. Erstmal ist zu betonen, dass wir glücklich wären, überhaupt wieder zu spielen. Aber es ist schon eine komische Situation, in so einer ungewohnte­n Atmosphäre anzutreten. Was ich bemängel ist, dass es in ganz Thüringen unterschie­dlich geregelt wird.

Ist die Mannschaft gerüstet für den Auftakt?

Wir sind bestens vorbereite­t.

Gab es außer dem in unserer Zeitung vermeldete­n Testspiels­ieg in Nordhausen weitere Standortbe­stimmungen?

Wir haben am 5. September am Peter-Freydank-Gedenkturn­ier in

Leipzig teilgenomm­en und dort den ersten Platz belegt. Ausrichter war die HSG Rückmarsdo­rf. Es war ein gutes Turnier mit Mannschaft­en aus der 5. und 6. Liga. Außerdem haben wir ein Trainingss­piel gegen Schnellman­nshausen deutlich mit 46:35 gewonnen. Am Mittwoch haben wir einen weiteren Test beim SV Petkus Wutha-Farnroda mit 31:21 positiv bestreiten können.

Was tat sich personell? Wie nah an der Stammsiebe­n sind die in den Kader aufgerückt­en Jugendspie­ler?

Eine erste Formation gibt es bei uns nicht. Mit Neuzugang Markus Baumgarten kam eine wuchtige Alternativ­e für den Kreis dazu. Wir haben jetzt 14, 15 gleichwert­ige Spieler. Dazu zählen auch die Jungs, die hochgekomm­en sind. Jonas Schuchardt hat gegen Schnellman­nshausen ein Superspiel gezeigt und Clemens Jähnig macht seine Sache auf Außen sehr ordentlich. Mit Alex Beck, Jonas Kaufmann und André Babelotzky fallen weitere junge Spieler verletzt aus. Zu hoffen ist auch, dass Michael Koch und Benjamin Falkenau nach ihren Kreuzbandr­issen wieder fit werden.

Wie sind Ihre sportliche­n Erwartunge­n?

Wenn die Saison durchgezog­en werden kann und wir hoffentlic­h bald auch wieder vor unseren zahlreiche­n Fans spielen können, sollten wir besser dastehen als letztes Jahr. Platz fünf oder sechs peile ich schon an.

Demzufolge ist Ihr Team stärker geworden. Weshalb?

Weil wir die lange spielfreie Zeit intensiv genutzt haben, um den Handball zu spielen, den ich gerne sehen möchte. In meinem ersten Jahr als Trainer hat es ein bisschen gedauert, bis ich meine Vorstellun­gen umsetzen konnte. Aber so langsam greifen die Automatism­en.

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FOTO: M. EL ANTAKI Behringens Trainer Christophe­r Kohl.

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