Thüringer Allgemeine (Gotha)

Wer will noch Urlauber aus Berlin?

Schleswig-Holstein und Bayern fordern einheitlic­he Regeln für Reisende aus Risikogebi­eten

-

Berlin. Die halbe Hauptstadt ist inzwischen Corona-Krisengebi­et: Fünf der zwölf Berliner Bezirke liegen mittlerwei­le unter den Top Ten der deutschen Regionen mit den höchsten Corona-Neuinfekti­onen. In Berlin ist die Sorge groß, dass die Entwicklun­g außer Kontrolle gerät. Nach tagelangen Debatten reagierte die rot-rot-grüne Landesregi­erung mit neuen Beschränku­ngen auf die Krisenlage.

Bewegung gab es am Dienstag aber zunächst in der Frage, ob Berliner aus Bezirken mit hohen Corona-Zahlen doch noch SchleswigH­olstein als Reiseziel für ihren Herbsturla­ub wählen können. Die

Landesregi­erung in Kiel ist grundsätzl­ich bereit, ihre bisherige Einstufung von inländisch­en CoronaRisi­kogebieten zu ändern. „Wir haben im Kabinett heute intensiv beraten und es besteht eine grundsätzl­iche Absicht, unsere Regelungen anzupassen“, sagte Ministerpr­äsident Daniel Günther (CDU). SchleswigH­olstein wolle eine bundeseinh­eitliche Regelung. Auch Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) forderte einheitlic­he Quarantäne­regeln aller Bundesländ­er für Reisende aus deutschen CoronaHots­pots. An diesem Mittwoch wollen die Chefs der Staatskanz­leien der Länder darüber beraten.

Um die Zahlen in der Hauptstadt wieder unter Kontrolle zu bekommen, will der Berliner Senat gegensteue­rn: Die meisten Geschäfte sowie alle Restaurant­s und Bars in

Berlin müssen ab Sonnabend von 23 bis 6 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag in einer Sondersitz­ung eine nächtliche Sperrstund­e. Demnach sind Ausnahmen für Apotheken und Tankstelle­n geplant, letztere dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen. Im gleichen Zeitraum gilt außerdem ein „Zerstreuun­gsgebot“im öffentlich­en Raum. Von 23 bis 6 Uhr dürfen sich nur noch fünf Personen oder Menschen aus zwei Haushalten im Freien versammeln, wie der Senat beschloss. An privaten Feiern in geschlosse­nen Räumen dürfen nur maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. jule

 ?? FOTO: C.SOEDER / DPA ?? Dichtes Gedränge am Berliner UBahnhof Neukölln.
FOTO: C.SOEDER / DPA Dichtes Gedränge am Berliner UBahnhof Neukölln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany