Wechsel zur gelben Tonne beginnt
Auslieferung im Kreis Gotha startet Mitte Oktober. Behälter aufs Grundstück ziehen
Landkreis. „Zeitenwende im Entsorgungswesen“nennt eine Mitteilung aus dem Landratsamt die Umstellung vom Sammeln wiederverwertbarer Leichtverpackungen über gelbe Säcke zu gelben Tonnen. Landrat Onno Eckert (SPD) gab sie am Dienstag offiziell im Betriebshof der Gothaer Stadtwirtschaft in der Kindleber Straße gemeinsam mit Rainer Zipfel bekannt. Zipfel ist Geschäftsführer der Stadtwirtschaft Gotha und zugleich einer der drei Geschäftsführer des Recycling- und Entsorgungsunternehmens Remondis für die Region Ost, das die Ausschreibung der Umstellung gewonnen hat.
Hinter beiden stand der größte Teil einer ersten Lieferung von 20.000 gelben Tonnen in 240-LiterGröße. Es kommen noch 1000 1100 Liter-Behälter hinzu. Sie sind für Wohnanlagen mit mehr als 20 Personen gedacht. Wo mehr als fünf Personen leben, werden zwei gelbe Tonnen bereit gestellt.
Insgesamt werden am dem 19. Oktober beginnend im Westkreis mit dem Waltershäuser Ortsteilen und dann bis Anfang Dezember im Uhrzeigersinn im gesamten Landkreis die gelben Tonnen ausgeliefert. Sind sie nach drei Tagen nicht auf das jeweilige Grundstück gestellt, werden sie wieder abgeholt. Es wird dann davon ausgegangen, es bestehe kein Bedarf. Zipfel hielt dies jedoch für unwahrscheinlich. Er rechnet damit, es werde im Jahr 2021 nach weiteren gelben Tonnen gefragt.
Die Tonnen, versichert das Landratsamt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger, seien sofort nutzbar und würden bis Jahresende im Rhythmus wie die gelben Säcke abgefahren. Ab Januar 2021 werden danach die 240-Liter-Tonnen alle drei Wochen abgefahren, die 1100Liter-Tonnen in kürzeren Abständen. Ab 2021 werden keine gelben Säcke mehr ausgegeben.
Für die Anschaffung der neuen gelben Tonnen setzt die Firma Remondis 1,2 Millionen Euro ein. Bisher wurden pro Jahr rund 120.000 Euro für gelbe Säcke ausgegeben. 4,5 bis 5 Millionen gelbe Säcke wurden in der Regel pro Jahr verteilt. Nach Einschätzung von Zipfel seien dies zu viele pro Einwohner gewesen. Allerdings würden gelbe Säcke
erfahrungsgemäß seltener für Abfall missbraucht, der dort nicht hinein gehört, als gelbe Tonnen. Hauptärgernis bei gelben Säcken war die Verunstaltung des Straßenbildes und herumfliegender Inhalt, wenn die sehr dünnen Säcke reißen und Starkwind herrscht. Die Umstellung vom Sack zur Tonne wurde auch im Landkreis Gotha über Jahre kontrovers diskutiert, erinnert sich Eckert.
In die gelbe Tonne gehörten, so unterstreicht die Mitteilung aus dem Landratsamt, nur Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen wie Tetrapack. Was in die gelbe Tonne kann, ist oft mit dem kreisförmigen Symbol des Dualen Systems gekennzeichnet. Allerdings ist der einstige „grüne Punkt“heutzutage nicht mehr immer grün. Auch die neuen gelben Tonnen selbst bestehen zu 30 Prozent aus Regranulaten, sind also selbst ein Recyclingprodukt und außerdem nach einer geschätzten Lebensdauer von 15 Jahre gut zu verwerten, erläuterte Marcel Arnold, der Betriebsleiter der Stadtwirtschaft Gotha.
Was in die gelbe Tonne gehört, steht auf der Tonne. Außerdem ist dort eine Telefonnummer für Nachfragen angegeben. Auf der Homepage www.muelltrennung-wirkt.de gibt es die Information im Internet.