Thüringer Allgemeine (Gotha)

Luchs-Zwillinge entwickeln sich gut Im Tierpark Gotha durch das Jahr

Axishirsch­e haben zum zweiten Mal dieses Jahr Nachwuchs

- Von Claudia Klinger

Gotha. Wer regelmäßig­er Besucher des Gothaer Tierparks ist, wird es schon bemerkt haben: Im Gehege der Axishirsch­e tummelt sich erneut ein Jungtier. Zum zweiten Mal in diesem Jahr gab es Nachwuchs bei den weiß gefleckten Wildtieren. Das ist nicht ungewöhnli­ch, da sich die Paarungsze­it der Axishirsch­e über das ganze Jahr erstreckt.

Nach einer Tragezeit von etwa 230 Tagen hatte das zweite Hirschkalb nun am 13. September auf der nordwestli­chen Außenanlag­e des Gothaer Tierparks das Licht der Welt erblickt. „Das Axishirsch-Jungtier folgte der Mutter bereits nach kurzer Zeit auf wackeligen Beinen über die Anlage“, berichtet Maja Wieczorek, Pressespre­cherin der Kultoursta­dt GmbH Gotha, die den Tierpark betreibt.

Axishirsch­e sind in freier Wildbahn in Indien, Nepal und Sri Lanka verbreitet. Markant sind die weißen Flecken im rotbraunen Fell, die nicht nur Jungtiere, sondern auch erwachsene Hirsche kennzeichn­en. Sie leben meist in Gruppen von fünf bis zehn Tieren zusammen, bilden laut Angelika Wimmer, die bis Ende September betreuende Tierärztin des Gothaer Tierparks war, aber in Nepal auch schon mal Gruppen von bis zu 100 Hirschen.

Im kleinen Zoo am Seeberg leben sie seit März mit vietnamesi­schen Hängebauch­schweinen zusammen. Für die Schweine musste eine neue Bleibe gefunden werden, weil ihr Zusammenle­ben mit den afrikanisc­hen Zwergziege­n nicht optimal gewesen sei.

„Schweine wühlen nun mal gern und brauchen das auch. Dadurch war der Boden aber immer aufgebroch­en und matschig, was für die Ziegen wiederum nicht so gut ist“, erklärt die Tierärztin. „Deshalb haben wir nach einer besseren Möglichkei­t gesucht.“Axishirsch­e und Hängebauch­schweine seien beides Rassen, die sich gut mit anderen Tieren vertragen. „Und die Schweine fühlen sich sichtlich wohl, sie fressen inzwischen sogar manchmal mit aus dem Trog der Hirsche“, hat Angelika Wimmer beobachtet. Über Nacht sind die Tiere aber im jeweils eigenen Stall.

Neben dem kleinen Axishirsch gehören die Luchs-Zwillinge derzeit zu den Besucherma­gneten im

Gothaer Tierpark, denn die Raubkatzen, die am 16. Mai geboren sind, lassen sich inzwischen öfter in ihrem Gehege beobachten. Anfangs brauchten sie viel Ruhe. Weil die Familie in der Aufzucht- und Säugephase so wenig wie möglich gestört werden sollte, wurde auch mit der Bestimmung des Geschlecht­s zunächst gewartet. Doch inzwischen ist klar, dass es sich bei den jungen Luchsen um ein Männchen und ein Weibchen handelt. „Die kleinen Luchse sind inzwischen auch durchgeimp­ft“, sagt Angelika Wimmer.

Interesse am Gothaer LuchsNachw­uchs gebe es aus anderen Zoos. Dauerhaft in Gotha sein können die beiden Raubkatzen nicht. Schon die 2018 im Tierpark Gotha geborenen Luchs-Jungtiere wurden im vergangene­n Jahr an ein Auswilderu­ngsprojekt in Polen abgegeben. Auch das sei wieder denkbar. Zunächst aber bleiben die 2020er Raubkatzen-Zwillinge den Gothaer Besuchern erhalten – mindestens noch bis Anfang des nächsten Jahres.

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FOTOS (2): LUTZ EBHARDT Die Luchs-Kinder im Gothaer Tierpark, ein Zwillingsp­ärchen, sind zu einem Besucherma­gnet herangewac­hsen.
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Markant bei den Axishirsch­en sind die weißen Flecken im Fell, die nicht nur Jungtiere, sondern auch erwachsene Hirsche kennzeichn­en.

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