Luchs-Zwillinge entwickeln sich gut Im Tierpark Gotha durch das Jahr
Axishirsche haben zum zweiten Mal dieses Jahr Nachwuchs
Gotha. Wer regelmäßiger Besucher des Gothaer Tierparks ist, wird es schon bemerkt haben: Im Gehege der Axishirsche tummelt sich erneut ein Jungtier. Zum zweiten Mal in diesem Jahr gab es Nachwuchs bei den weiß gefleckten Wildtieren. Das ist nicht ungewöhnlich, da sich die Paarungszeit der Axishirsche über das ganze Jahr erstreckt.
Nach einer Tragezeit von etwa 230 Tagen hatte das zweite Hirschkalb nun am 13. September auf der nordwestlichen Außenanlage des Gothaer Tierparks das Licht der Welt erblickt. „Das Axishirsch-Jungtier folgte der Mutter bereits nach kurzer Zeit auf wackeligen Beinen über die Anlage“, berichtet Maja Wieczorek, Pressesprecherin der Kultourstadt GmbH Gotha, die den Tierpark betreibt.
Axishirsche sind in freier Wildbahn in Indien, Nepal und Sri Lanka verbreitet. Markant sind die weißen Flecken im rotbraunen Fell, die nicht nur Jungtiere, sondern auch erwachsene Hirsche kennzeichnen. Sie leben meist in Gruppen von fünf bis zehn Tieren zusammen, bilden laut Angelika Wimmer, die bis Ende September betreuende Tierärztin des Gothaer Tierparks war, aber in Nepal auch schon mal Gruppen von bis zu 100 Hirschen.
Im kleinen Zoo am Seeberg leben sie seit März mit vietnamesischen Hängebauchschweinen zusammen. Für die Schweine musste eine neue Bleibe gefunden werden, weil ihr Zusammenleben mit den afrikanischen Zwergziegen nicht optimal gewesen sei.
„Schweine wühlen nun mal gern und brauchen das auch. Dadurch war der Boden aber immer aufgebrochen und matschig, was für die Ziegen wiederum nicht so gut ist“, erklärt die Tierärztin. „Deshalb haben wir nach einer besseren Möglichkeit gesucht.“Axishirsche und Hängebauchschweine seien beides Rassen, die sich gut mit anderen Tieren vertragen. „Und die Schweine fühlen sich sichtlich wohl, sie fressen inzwischen sogar manchmal mit aus dem Trog der Hirsche“, hat Angelika Wimmer beobachtet. Über Nacht sind die Tiere aber im jeweils eigenen Stall.
Neben dem kleinen Axishirsch gehören die Luchs-Zwillinge derzeit zu den Besuchermagneten im
Gothaer Tierpark, denn die Raubkatzen, die am 16. Mai geboren sind, lassen sich inzwischen öfter in ihrem Gehege beobachten. Anfangs brauchten sie viel Ruhe. Weil die Familie in der Aufzucht- und Säugephase so wenig wie möglich gestört werden sollte, wurde auch mit der Bestimmung des Geschlechts zunächst gewartet. Doch inzwischen ist klar, dass es sich bei den jungen Luchsen um ein Männchen und ein Weibchen handelt. „Die kleinen Luchse sind inzwischen auch durchgeimpft“, sagt Angelika Wimmer.
Interesse am Gothaer LuchsNachwuchs gebe es aus anderen Zoos. Dauerhaft in Gotha sein können die beiden Raubkatzen nicht. Schon die 2018 im Tierpark Gotha geborenen Luchs-Jungtiere wurden im vergangenen Jahr an ein Auswilderungsprojekt in Polen abgegeben. Auch das sei wieder denkbar. Zunächst aber bleiben die 2020er Raubkatzen-Zwillinge den Gothaer Besuchern erhalten – mindestens noch bis Anfang des nächsten Jahres.