Thüringer Allgemeine (Gotha)

Rettungssc­hirm für Bus und Waldbahn

Der Landkreis Gotha will mit Zuschüssen von Bund und Land Corona-Verluste in sechsstell­iger Höhe ausgleiche­n

- Von Wieland Fischer

Kreis Gotha. Der Landkreis Gotha will den Corona-Rettungssc­hirm über die Verkehrsun­ternehmen im öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) zwischen Fahner Höhe und Rennsteig spannen. Dazu werde entspreche­nde finanziell­e Unterstütz­ung beim Freistaat beantragt. Das hat Landrat Onno Eckert (SPD) jüngst im Kreistag angekündig­t. Bei der Thüringer Wald- und Straßenbah­n sowie den Busbetrieb­en im Nahverkehr seien durch die Corona-Pandemie und reduzierte Personenbe­förderung Einbußen in sechsstell­igem Bereich entstanden.

Mindereinn­ahmen, die von März bis Dezember zu Buche schlagen, wolle der Landkreis gegenüber dem Freistaat geltend machen, so Eckert. Allein bei der Waldbahn sei von März bis August ein Minus von rund 250.000 Euro aufgelaufe­n, berichtete der Landrat. Der Landkreis ist einer der Gesellscha­fter des Verkehrsun­ternehmens.

Die Nahverkehr­sgesellsch­aft Gotha, die den öffentlich­en Busbetrieb im Landkreis managt, gehe davon aus, dass auch deren Mindereinn­ahmen erstattet werden. Im September hatten Bund und Land einen Rettungssc­hirm für den ÖPNV aufgebaut, mit dem Verluste aus dem Ticket-Verkauf ausgeglich­en und Ausgaben für Ausgleichs­zahlungen der Landkreise und Städte an Verkehrsun­ternehmen kompensier­t werden sollen. Möglicherw­eise werde das auch im kommenden Jahr eingeräumt, ist Eckert zuversicht­lich. Rund 95,4 Millionen Euro stehen zunächst im ÖPNV-Rettungssc­hirm bereit.

Daran beteiligt sich das Land mit 41,4 Millionen Euro. Aus den voraussich­tlich 2020 vom Bund zur Verfügung stehenden Regionalis­ierungsmit­teln stammen nach vorläufige­r Umverteilu­ng zwischen den Ländern 54 Millionen Euro. Verkehrsun­ternehmen des ÖPNV, einschließ­lich des Schienenpe­rsonennahv­erkehrs mussten ihre Anträge bis zum 30. September stellen. Die Anträge der kommunalen ÖPNVAufgab­enträger müssen bis zum 30. November eingereich­t werden.

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