Die Sanierung der Bundesstraße bei Ohrdruf liegt gut im Plan
Baufirmen haben letzten Bauabschnitt in Angriff genommen. Freigabe spätestens Ende November
Ohrdruf. Südlich des Ohrdrufer Bahnhofsgebäudes direkt am Bahnübergang ergibt sich zurzeit ein Farbenspiel des Straßenbaus. Blaue Scania-Sattelschlepper mit Kippaufsatz bringen Asphalt zum einem gelb lackierten großen Straßenfertiger. Ein roter Tank-Lastkraftwagen hält Bitumen bereit. Gelbe Straßenwalzen planieren das dampfende Material. Die Straßenbaufachleute der Firma Bauer tragen Warnjacken und Warnwesten in oranger Farbe. Außer Wasserdampf stiebt auch Steinstaub bis zu den Gleisen, denn die Fugen für einen sauberen Anschluss der Straßenborde werden in den Straßenbelag geschnitten.
Bei der Sanierung der Bundesstraße 88 von Georgenthal über Nauendorf und Gräfenhain bis nach Ohrdruf ist der sechste und letzte Bauabschnitt inzwischen voll im Gange. Auch die Markierungsarbeiten sind auf der gesamten Strecke, etwa fünf Kilometer langen Strecke schon ausgeführt. Lediglich Arbeiten an Bordsteinen in Gräfenhain würden noch erledigt, war auf der Baustelle zu erfahren.
Es fehlen noch reichlich 100 Meter, jener sechste Bauabschnitt, der westlich und östlich der Schienen der zurzeit stillgelegten OhratalBahn verläuft. Dort waren am 8. Oktober lediglich die alten Straßenbauschichten herausgenommen. Inzwischen ist die Tragschicht vollständig eingebracht, der auf 7,50 Meter breite ausgebaute Straßenfertiger bringt das Material für die Binderschicht auf. In Kürze wird die Deckschicht folgen.
Noch immer stehen vor dem infolge der Arbeiten gesperrten Abzweig von der Bundesstraße 247 Richtung Gräfenhain und vor der Baustelle am Bahnübergang Schilder, die auf die Sperrung bis einschließlich 28. November verweisen. Aber die Bauleute vor Ort hoffen, eher mit den Arbeiten fertig zu werden. Auch der Bauherr, das Landesamt für Bau- und Verkehr, Region Mitte, schreibt auf Anfrage, der Einbau der bituminösen Schichten könne je nach Wetterlage schon in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Das voraussichtliche Bauende könne Ende der 43. Kalenderwoche, also jener vom 19. bis 25. Oktober liegen. Gelänge dies, hätten die Straßenbauer der Firma Bauer die geplante Bauzeit deutlich unterboten.
Wäre damit auch ein Verkehrsfreigabe vor dem 28. November verbunden, würde dies vor allem Anwohner und Gewerbetreibende im Bereich des Bahnhofsgebäudes sehr freuen. Denn zugunsten der Arbeiten ist auch die einzige Zufahrt dorthin versperrt. Sie verliefe sonst von der Bundesstraße 88 parallel zu den Schienen auf den Vorplatz des Bahnhofsgebäude.
Die zweite Zufahrt, über die Strengestraße, ist eine Einbahnstraße in Richtung Ortskern Ohrdruf vom Bahnhofsgebäude weg. Damit sie nicht regelwidrig andersherum benutzt wird, kontrolliert häufig die Polizei. Seit die Baustelle bestehe, gebe es häufiger solche Fahrten der freigegebenen Richtung entgegen, berichtet ein Polizist. Dies geschehe manchmal sogar dann, wenn das Polizeifahrzeug in Sichtweite sei.
Die Anwohner kennen die Regelung und müssen zur Zeit rund dreieinhalb Kilometer Umweg über das Gewerbegebiet und Herrenhof fahren, auch wenn ihr Ziel in Ohrdruf in Sichtweite liegt.
Im Absprache mit dem Bauamt der Stadt Ohrdruf werde an der Einbahnstraßenregelung auch nichts geändert, das sonst unkontrollierter Lastkraftwagen-Verkehr in Richtung der Bundesstraße 247 zu befürchten sei, antwortete der Bauherr auf Anfrage.