US-Regierung verklagt Google
Justizministerium reicht Wettbewerbsklage gegen weltgrößten Internetkonzern ein. Vorwurf: Illegale Monopolposition
Washington. Bei der Suche im Internet ist Google seit jeher der große Platzhirsch am Markt. Der Konzern dominiert das Geschäft sowohl in den USA als auch in Europa mit Marktanteilen zwischen 80 und 90 Prozent. Nun gerät der Gigant ins Visier der US-Regierung. Das Justizministerium hat am Dienstag eine Wettbewerbsklage gegen den Konzern eingereicht.
Die US-Regierung verschärft damit ihren Kurs gegen die großen Technologieunternehmen des Landes. Es könnte der größte Wettbewerbsfall in der Technologiebranche werden, seit zur Jahrtausendwende der Windows-Riese Microsoft beinahe zerschlagen wurde.
Der Vorwurf ist, Google habe eine illegale Monopolposition bei der Internetsuche und dem damit verbundenen Werbegeschäft, wie aus der veröffentlichten Klage hervorgeht. Auch elf Bundesstaaten schlossen sich der Klage an.
Der Konzern sorge dafür, dass Konkurrenten in dem Markt nicht Fuß fassen könnten, argumentierte das Justizministerium. Ein Beispiel seien Deals etwa mit Apple oder Samsung, durch die die Google-Suche als Standard im Webbrowser voreingestellt wird. Durch das Verhalten von Google laufe Amerika Gefahr, die nächste Welle von Innovationen zu verpassen, sagte VizeJustizminister Jeffrey Rosen.
Mit der Klage wurde bereits seit längerer Zeit gerechnet, nachdem erste Ermittlungen zur Marktmacht von Google im Suchmaschinengeschäft bekannt wurden.
In Europa haben die Wettbewerbshüter der EU-Kommission Google schon seit Jahren im Visier und verhängten Milliardenstrafen unter anderem wegen des Geschäfts mit der Shopping-Suche und dem Smartphone-Betriebssystem Android. Der Konzern wehrt sich vor Gericht dagegen, konnte die Zahlungen aber finanziell leicht verdauen. Die Google-Aktie notierte im frühen Handel ungeachtet der Klage mit einem Plus von rund 0,8 Prozent. dpa