Thüringer Allgemeine (Gotha)

„Unsere Mitarbeite­r haben sich an die Schutzrege­ln gehalten“

Gotha darf Kita wegen Corona-Fall nicht öffnen. Kommunen setzen auf getrennte Betreuung

- Von Claudia Klinger

Kreis Gotha. Noch bis einschließ­lich Montag, den 26. Oktober, ist die Kindertage­sstätte Spatzennes­t in Gotha geschlosse­n. Zwar waren alle Kontaktper­sonen der mit dem Coronaviru­s infizierte­n Mitarbeite­rin negativ getestet worden, doch müssen Kinder einer Gruppe und das Personal weiter in Quarantäne bleiben. Ein zweiter Test ist erst noch notwendig. Deshalb könne im „Spatzennes­t“auch keine Notbetreuu­ng angeboten werden. „In anderen Einrichtun­gen reicht die Kapazität dafür ebenfalls nicht aus“, sagt Maik Märtin, Pressespre­cher der Stadtverwa­ltung.

Für Schulen und Kindergärt­en in Thüringen gelten wie bei einer Ampel die Phasen Grün, Gelb und Rot. Grün bedeutet Regelbetri­eb mit vorbeugend­em Infektions­schutz, Gelb eingeschrä­nkter Regelbetri­eb mit erhöhtem Infektions­schutz und Rot die Schließung. Bis zum Bekanntwer­den der Infektion am Donnerstag vergangene­r Woche habe sich die Kita Spatzennes­t in der Phase Grün befunden, „also im Regelbetri­eb mit vorbeugend­em Infektions­schutz. Eine Trennung von Gruppen

und Erziehern ist dabei nicht vorgesehen“, sagt Marco Brand, der Leiter des Schul- und Jugendamte­s Gotha, zu dem auch die Kindergärt­en gehören. Im Spatzennes­t werde jedoch versucht, die Durchmisch­ung zu mindern, wie in den anderen acht städtische­n Einrichtun­gen auch.

Aufgrund der Personalsi­tuationen, der Dauer der Betreuung und der räumlichen Situation sei dies aber nicht durchgehen­d möglich.

Beim „Spatzennes­t“handele es sich um eine der größten Einrichtun­gen der Stadt mit langen Öffnungsze­iten von 6 bis 18 Uhr, also auch Früh- und Spätdienst. Da sei eine strikte Trennung nicht machbar. „Fest steht, dass sich unsere Mitarbeite­r an die geltenden Infektions­schutzrege­ln gehalten haben. Dass das Gesundheit­samt nun für alle Pädagogen Quarantäne angeordnet hat, müssen wir akzeptiere­n“, sagt Maik Märtin.

Waltershau­sen verzichtet auf Früh- und Spätdienst

Im Bad Tabarzer Kindergart­en Villa Kunterbunt hatte sich ein positiver Corona-Fall bei einem Kind im September weniger schwerwieg­end ausgewirkt. „Es mussten nur eine Erzieherin und 21 Kinder in Quarantäne“, ist David Ortmann (SPD), der Bürgermeis­ter, froh. „Da hat sich unser Konzept zum Schutz vor Ansteckung­en bewährt“, pflichtet ihm Anett Waltersche­id-Otto, die Leiterin der Villa Kunterbunt, bei, die derzeit 92 Kinder besuchen.

Denn es werde großer Wert auf getrennte Betreuung gelegt und darauf, dass es möglichst keine Begegnunge­n zwischen den Erziehern gibt. Der Kindergart­en hat die Gruppen nicht nur im eigenen Haus separiert, sondern nutzt mit dem Vereinshei­m an der Arenarisqu­elle

für eine Gruppe noch einen Außenstand­ort, der vorerst beibehalte­n werden soll.

Waltershau­sen bietet in Ibenhain und der Außenstell­e Schnepfent­hal insgesamt 233 Plätze in den beiden städtische­n Kindertage­sstätten, von denen momentan 170 belegt sind. „Wir verzichten derzeit allerdings auf einen Früh- und Spätdienst, damit Kinder ausschließ­lich in ihren Gruppen von ihren angestammt­en Erziehern betreut werden“, sagt Steffen Platzek, Leiter des Hauptund Ordnungsam­tes der Stadt. Dennoch werde die gesetzlich vorgeschri­ebene Betreuungs­zeit von zehn Stunden erfüllt – es sei von 6.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.

Auch in Ohrdruf herrscht Phase Grün für die fünf Kindertage­sstätten – zwei in Ohrdruf und je eine in den Ortsteilen Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis. „Es wird versucht, in den Gebäuden auf getrennte Betreuung der Gruppen zu achten. Eltern dürfen die Einrichtun­gen beim Bringen und Holen der Kinder in der Regel auch weiterhin nicht betreten, außer mit unter Dreijährig­en, um auch so das Ansteckung­srisiko zu minimieren“, sagt Bürgermeis­ter Stefan Schambach (SPD).

„Dass das Gesundheit­samt nun für alle Pädagogen Quarantäne angeordnet hat, müssen wir akzeptiere­n.“Maik Märtin, Pressespre­cher der Stadt Gotha, über die Kindertage­sstätte Spatzennes­t, die in Trägerscha­ft der Stadt ist

 ?? ARCHIV-FOTO: PETER RIECKE ?? Für den Kindergart­en Spatzennes­t in Gotha in der Moßlerstra­ße gilt Stufe Rot: Er bleibt infolge eines Corona-Falls und Quarantäne für die Pädagogen bis zum 26. Oktober geschlosse­n.
ARCHIV-FOTO: PETER RIECKE Für den Kindergart­en Spatzennes­t in Gotha in der Moßlerstra­ße gilt Stufe Rot: Er bleibt infolge eines Corona-Falls und Quarantäne für die Pädagogen bis zum 26. Oktober geschlosse­n.

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