„Unsere Mitarbeiter haben sich an die Schutzregeln gehalten“
Gotha darf Kita wegen Corona-Fall nicht öffnen. Kommunen setzen auf getrennte Betreuung
Kreis Gotha. Noch bis einschließlich Montag, den 26. Oktober, ist die Kindertagesstätte Spatzennest in Gotha geschlossen. Zwar waren alle Kontaktpersonen der mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiterin negativ getestet worden, doch müssen Kinder einer Gruppe und das Personal weiter in Quarantäne bleiben. Ein zweiter Test ist erst noch notwendig. Deshalb könne im „Spatzennest“auch keine Notbetreuung angeboten werden. „In anderen Einrichtungen reicht die Kapazität dafür ebenfalls nicht aus“, sagt Maik Märtin, Pressesprecher der Stadtverwaltung.
Für Schulen und Kindergärten in Thüringen gelten wie bei einer Ampel die Phasen Grün, Gelb und Rot. Grün bedeutet Regelbetrieb mit vorbeugendem Infektionsschutz, Gelb eingeschränkter Regelbetrieb mit erhöhtem Infektionsschutz und Rot die Schließung. Bis zum Bekanntwerden der Infektion am Donnerstag vergangener Woche habe sich die Kita Spatzennest in der Phase Grün befunden, „also im Regelbetrieb mit vorbeugendem Infektionsschutz. Eine Trennung von Gruppen
und Erziehern ist dabei nicht vorgesehen“, sagt Marco Brand, der Leiter des Schul- und Jugendamtes Gotha, zu dem auch die Kindergärten gehören. Im Spatzennest werde jedoch versucht, die Durchmischung zu mindern, wie in den anderen acht städtischen Einrichtungen auch.
Aufgrund der Personalsituationen, der Dauer der Betreuung und der räumlichen Situation sei dies aber nicht durchgehend möglich.
Beim „Spatzennest“handele es sich um eine der größten Einrichtungen der Stadt mit langen Öffnungszeiten von 6 bis 18 Uhr, also auch Früh- und Spätdienst. Da sei eine strikte Trennung nicht machbar. „Fest steht, dass sich unsere Mitarbeiter an die geltenden Infektionsschutzregeln gehalten haben. Dass das Gesundheitsamt nun für alle Pädagogen Quarantäne angeordnet hat, müssen wir akzeptieren“, sagt Maik Märtin.
Waltershausen verzichtet auf Früh- und Spätdienst
Im Bad Tabarzer Kindergarten Villa Kunterbunt hatte sich ein positiver Corona-Fall bei einem Kind im September weniger schwerwiegend ausgewirkt. „Es mussten nur eine Erzieherin und 21 Kinder in Quarantäne“, ist David Ortmann (SPD), der Bürgermeister, froh. „Da hat sich unser Konzept zum Schutz vor Ansteckungen bewährt“, pflichtet ihm Anett Walterscheid-Otto, die Leiterin der Villa Kunterbunt, bei, die derzeit 92 Kinder besuchen.
Denn es werde großer Wert auf getrennte Betreuung gelegt und darauf, dass es möglichst keine Begegnungen zwischen den Erziehern gibt. Der Kindergarten hat die Gruppen nicht nur im eigenen Haus separiert, sondern nutzt mit dem Vereinsheim an der Arenarisquelle
für eine Gruppe noch einen Außenstandort, der vorerst beibehalten werden soll.
Waltershausen bietet in Ibenhain und der Außenstelle Schnepfenthal insgesamt 233 Plätze in den beiden städtischen Kindertagesstätten, von denen momentan 170 belegt sind. „Wir verzichten derzeit allerdings auf einen Früh- und Spätdienst, damit Kinder ausschließlich in ihren Gruppen von ihren angestammten Erziehern betreut werden“, sagt Steffen Platzek, Leiter des Hauptund Ordnungsamtes der Stadt. Dennoch werde die gesetzlich vorgeschriebene Betreuungszeit von zehn Stunden erfüllt – es sei von 6.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
Auch in Ohrdruf herrscht Phase Grün für die fünf Kindertagesstätten – zwei in Ohrdruf und je eine in den Ortsteilen Crawinkel, Gräfenhain und Wölfis. „Es wird versucht, in den Gebäuden auf getrennte Betreuung der Gruppen zu achten. Eltern dürfen die Einrichtungen beim Bringen und Holen der Kinder in der Regel auch weiterhin nicht betreten, außer mit unter Dreijährigen, um auch so das Ansteckungsrisiko zu minimieren“, sagt Bürgermeister Stefan Schambach (SPD).
„Dass das Gesundheitsamt nun für alle Pädagogen Quarantäne angeordnet hat, müssen wir akzeptieren.“Maik Märtin, Pressesprecher der Stadt Gotha, über die Kindertagesstätte Spatzennest, die in Trägerschaft der Stadt ist