Chaos könnte vermieden werden
Verkehrserziehung in allen Klassen ratsam
Friedrichroda. Vor und nach dem Unterricht bricht vor dem Gymnasium in Friedrichroda das Chaos aus. Alle Verkehrsregeln scheinen vergessen zu sein. Man könnte meinen, Schüler sind Herdentiere und können nur blindlings in Gruppen die Straße überqueren. Ganz zu schweigen vom Handyblick, der einen die Welt um sich vergessen lässt. Wie lässt sich das verhindern?
Die Verkehrserziehung beginnt schon im Kindergarten. In erster Linie liegt diese Aufgabe bei den Eltern. Unterstützt werden sie von Erziehern, Lehrern und allen anderen Erwachsenen, die bei der Verkehrserziehung mitwirken.
Verkehrswacht und Polizei erklären Regeln
Im Landkreis Gotha wird die Verkehrserziehung an Grundschulen von der Verkehrswacht oder speziell ausgebildeten Polizisten durchgeführt. Jede Schulklasse, die dies möchte, wird zweimal im Schuljahr besucht, erklären Maria Seeber von der Kreisverkehrswacht Gotha und Doris Wilhelm von der Landespolizeiinspektion Gotha.
Die Arbeit der Verkehrswacht beginnt in der ersten Klasse mit dem Rollertraining und wird in den zweiten und dritten Klassen mit dem Fahrradtraining fortgeführt. Von der Polizei betreute Erstklässler beginnen mit einem Fußgängertraining, alle Schüler der vierten Klassen müssen laut Thüringer Lehrplan an der Radfahrausbildung teilnehmen. Nach bestandener theoretischer und praktischer Prüfung bekommen die Schüler den Fahrradpass. Leider fallen im Schnitt jährlich etwa 25 Prozent der Schüler durch die praktische Prüfung. Um auf die motorischen Defizite besser eingehen zu können, hat die Verkehrswacht im Jahr 2019 ihr Konzept komplett überarbeitet.
„Elterntaxi“muss nicht bis vor die Schule fahren
An weiterführenden Schulen sieht es mit Verkehrserziehung eher mau aus. Sollte man aber nicht auch mit älteren Schülern regelmäßig die Grundlagen der Verkehrssicherheit wiederholen? Oft reicht es, einige Dinge kurz aufzufrischen und an allgemeine Regeln zu erinnern (im Straßenverkehr nicht vom Handy ablenken lassen).
Aber auch die Eltern können etwa am Elternabend daran erinnert werden, dass man mit dem Auto nicht zwingend bis vor die Schule fahren muss, damit die „Kleinen“ja nicht zu viel frische Luft abbekommen, bevor sie das Schulhaus betreten oder dieses verlassen. Damit ließe sich das Verkehrschaos vor und nach der Schule verringern.